Universität Erfurt

Theorien menschlichen Handelns im Blickpunkt: Pressemitteilung Nr.: 175/2010 - 27.08.2010

Die Teilnehmer am Summer Institute „Action Theory in Philosophy and the Social Sciences“ des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt.
Die Teilnehmer am Summer Institute „Action Theory in Philosophy and the Social Sciences“ des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt.

Am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt geht heute das Summer Institute „Action Theory in Philosophy and the Social Sciences“ zu Ende, zu dem zwei Wochen lang 19 Nachwuchswissenschaftler aus den USA, Kanada, England, Spanien, Tschechien, Österreich und Deutschland zu Gast in Erfurt waren. Im thematischen Blickpunkt stand dabei die Untersuchung von Handlungstheorien aus philosophischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive.

Seit dem späten 18. Jahrhundert stellt die Frage, was eigentlich menschliches Handeln kennzeichnet, ein zentrales Thema in Philosophie, Geistes- und Sozialwissenschaften dar. Allerdings waren und sind die Diskurse hierzu in den einzelnen Wissenschaften sehr unterschiedlich: In der Ökonomie und in anderen Disziplinen, die sich auf das ökonomische Handlungsmodell stützen, wird Handeln in Modellen von instrumentellem oder utilitaristischem Zuschnitt behandelt. In der Soziologie dominieren Handlungstheorien, die der Orientierung der Handelnden an Normen und Werten größte Bedeutung zusprechen. Die analytische Philosophie wiederum hat einen eigenen Diskurs entwickelt, der begriffliche Schärfungen in Bezug auf Handlungsgründe, Handlungsverständnis, Handlungsbeschreibung usw. vornimmt. Andere philosophische Traditionen stellen das Handeln als Ausdruck, klugen Umgang mit Situationen oder als kreative Problemlösung dar.

Das Summer Institute, das von der Andrew Mellon Foundation sowie der Alexander von Humboldt Stiftung gefördert wird, war der zweite Teil einer Unternehmung, deren erster Teil 2009 am National Humanities Center in North Carolina stattfand. Geleitet wurde das Sommerinstitut von Professor Dr. Hans Joas, dem Dekan des Max-Weber-Kollegs, und Professor Robert Pippin, einem der herausragenden amerikanischen Philosophen der Gegenwart und Chairman des Committee on Social Thought an der Universität Chicago, dem auch Professor Joas angehört.

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Bettina Hollstein

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