Mit Unterstützung durch die Fritz Thyssen Stiftung arbeiten im Rahmen des Herzog-Ernst-Programms jedes Jahr Wissenschaftler aus aller Welt an der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt. In Arbeitsgesprächen stellen sie regelmäßig ihre aktuellen Forschungsvorhaben vor. Das nächste Stipendiatenkolloquium findet am Mittwoch, 8. September, im Pagenhaus auf Schloss Friedenstein statt. Annette Cremer aus Gießen spricht dann zum Thema „Mon Plaisir - die Puppenstadt der Auguste Dorothea von Schwarzburg zwischen Kunstkammerstück und Selbstzeugnis“. Beginn ist um 18.15 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Reaktionen auf „Mon Plaisir“ schwanken zwischen despektierlichem Naserümpfen und euphorischen Begeisterungsstürmen. Vor allem bei älteren Damen erfreut sich die umfangreiche Sammlung aus und in Arnstadt einer großen Beliebtheit. Als nicht würdig, in einen Kanon aufgenommen zu werden, wurde das kunsthandwerkliche Meisterstück jedoch bislang von der überregionalen Forschung stiefmütterlich behandelt und ausschließlich als kulturgeschichtlicher Steinbruch gewürdigt. Tatsächlich jedoch steht die Puppensammlung als Teil adeliger Sammlungspraxis in engem Kontext zur Biografie der Stifterin und ist zugleich Ausdruck verschiedener zeitgenössischer Diskurse.
Annette Cremer, M.A., hat Kunstgeschichte und Anglistik in Mainz, Cork/Irland und Marburg studiert. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Graduate Centre for the Study of Culture an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zurzeit forscht sie im Rahmen eines Herzog-Ernst-Stipendiums der Fritz Thyssen Stiftung an der Forschungsbibliothek Gotha.
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Dr. des. Miriam Rieger
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