Universität Erfurt

Die Erfindung des Nordpols: Pressemitteilung Nr.: 106/2010 - 26.05.2010

Entwurfszeichnung August Petermanns zu einer Karte des Nordpols
Entwurfszeichnung August Petermanns zu einer Karte des Nordpols, vor 1852
Forschungsbibliothek Gotha, Sammlung Perthes
Porträt August Petermann
Porträt August Petermann (1822-1878), um 1870
Forschungsbibliothek Gotha, Sammlung Perthes
Foto: Sergej Tan

Vom 1. Juni bis 18. Juli geht die gemeinsame Kabinettausstellung „Der Kartograph der Kälte. Wie August Petermann den Nordpol erfand“ der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha und des Forschungszentrums Gotha im Spiegelsaal der Bibliothek den Nordpolvisionen des Kartographen August Petermann nach. Mit der Vernissage am Montag, 31. Mai, werden gleichzeitig die Gothaer Kartenwochen 2010 eröffnet, die anlässlich des 225. Gründungsjubiläums des Verlagshauses Justus Perthes bis zum 18. Juli an die lange historisch-kartographische Tradition in Gotha anknüpfen.

Die 2002 vom Freistaat Thüringen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworbene „Sammlung Perthes Gotha“ zählt u.a. mit etwa 185.000 Blättern zu den größten Kartensammlungen Deutschlands und mit 120.000 Bänden zu den größten Fachbibliotheken der Welt. Eine exklusive Auswahl der Nordpolkarten August Petermanns sowie von Atlanten und Archivalien erzählt von der realen und geistigen Entdeckung des Nordpols und von der Macht und Ohnmacht der Karten. Die Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen, 2010 erschienenen Buch „Wie August Petermann den Nordpol erfand“ des Herzog-Ernst-Stipendiaten Dr. Philipp Felsch (ETH Zürich), der gemeinsam mit Dr. Petra Weigel, Mitarbeiterin der Forschungsbibliothek Gotha für die Sammlung Perthes, auch die Ausstellung konzipiert hat.

Die Ausstellung um Petermanns Vorstellungen vom Nordpol komplettiert die Gothaer Kartenwochen 2010, deren Veranstaltungen – Vorträge hochrangiger internationaler Referenten, zwei wissenschaftliche Fachtagungen und eine Filmvorführung – die Themen Kartographie, die Vermessung des Weltkreises und die Entstehung von Weltbildern und Raumvorstellungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert beleuchten. Insbesondere der Nordpol inspirierte die Phantasie der Forscher und Entdecker in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Polarforscher Sir John Franklin gehörte zu denen, die auf der Suche nach dem Pol verschollen sind. An seine Rettung glaubte der Kartograph August Petermann, dessen kühne Idee des eisfreien Polarmeers unter den englischen Seeoffizieren und Gelehrten jedoch kaum Anklang fand. Daraufhin zog sich Petermann nach Gotha zurück, wo er als leitender Mitarbeiter des Justus Perthes Verlag auf seine Weise die Eroberung des Nordpols fortsetzte – am Schreibtisch mit Kartenentwürfen, die mehr als eine Expedition in die Irre führten.

Presse-Fototermin

Am Montag, 31. Mai, haben Sie ab 14 Uhr die Möglichkeit, nach Absprache in der Ausstellung Fotoaufnahmen zu machen.

Ausstellungsdaten:

„Der Kartograph der Kälte. Wie August Petermann den Nordpol erfand“
1. Juni bis 18. Juli, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Spiegelsaal der Bibliothek, Schloss Friedenstein
Veränderte Öffnungszeiten:
2. Juni, 10 bis 13 Uhr
16. Juni, 10 bis 17 Uhr nur für Teilnehmer der Tagung "Kartographieren. Materialien und Praktiken visueller Welterzeugung"
17. Juni, 13.30 bis 17 Uhr

Eintritt frei
Führungen sind auf Anfrage möglich.

Vernissage:

Montag, 31. Mai, 18:15 Uhr
Buchpräsentation „Wie August Petermann den Nordpol erfand“ mit Dr. Philipp Felsch

Weitere Informationen / Kontakt:

Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha
Dr. Petra Weigel
Schloss Friedenstein
99867 Gotha

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