Universität Erfurt

Migrationserfahrung und ostdeutscher Katholizismus : Pressemitteilung Nr.: 102/2010 - 19.05.2010

In der Vorlesungsreihe „Fremde Heimat“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt spricht der Erfurter Kirchenhistoriker Prof. Dr. Josef Pilvousek am Donnerstag, 20. Mai, in einem öffentlichen Vortrag über das Thema „Von der Flüchtlingskirche zur katholischen Kirche der DDR“. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10. Die Vorlesungsreihe findet in Kooperation mit dem Institut für Theologie der Universität Bamberg statt.

Mit den Flüchtlingen und Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs ist ein beträchtlicher Teil der deutschen Bevölkerung selbst von Migrationserfahrungen geprägt. Das gilt insbesondere für Ostdeutschland, wo für die rasch wachsende Zahl der Gläubigen neue Strukturen geschaffen werden mussten. Zu DDR-Zeiten änderte sich die Rolle der Kirche in der Region tiefgreifend. Was aber blieb, war der Charakter eine Diasporakirche. Josef Pilvousek untersucht in seinem Vortrag, wie diese Erfahrung den Katholizismus in Ostdeutschland und seine Identität bis heute prägt.

Josef Pilvousek ist seit 1994 Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der heutigen Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Er leitet die Forschungsstelle für kirchliche Zeitgeschichte. Seine Dissertation behandelte „Die Prälaten des Kollegiatstiftes St. Marien in Erfurt von 1400-1555“, seine aktuelle Forschung gilt vor allem Fragen der kirchlichen Zeitgeschichte. Er ist Mitglied der Kommission für Zeitgeschichte und des Herausgeberkreises der Zeitschrift „Kirchliche Zeitgeschichte“. Von 1999 bis 2002 war er kooptiertes Mitglied im Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Pilvousek gehört seit 2001 der Evangelischen Forschungsakademie, Berlin, an und ist seit 2000 Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Seit 2004 ist er Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum und seit 2006 Vorsitzender der AG der Kirchenhistoriker des Deutschen Sprachraums.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Benedikt Kranemann

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