Um die Entstehung und Entwicklung von digitalen Spielen, also Video- und Computerspielen, geht es in der nächsten Veranstaltung der Ringvorlesung „Medienspiele – Spielemedien“, die Dr. Florian Stadlbauer am kommenden Dienstag, 15. Dezember, gestalten wird. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr im Auditorium des Helios-Klinikums an der Nordhäuser Straße. Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag behandelt das Thema am Beispiel des Projekts „Venetica“, das sowohl für PC als auch für die Xbox360 veröffentlich wurde und kürzlich den deutschen Entwicklerpreis für das beste Actionspiel 2009 gewonnen hat. Der Referent spricht dabei über die wesentlichen Phasen der Entwicklung - beginnend mit der Erstellung des Konzepts über die Auswahl der Projektmitarbeiter, die tatsächliche Entwicklung sowie Portierung auf die Konsole bis hin zur Veröffentlichung des Spiels. Dabei ergeben sich tiefe Einblicke in den Aufbau eines Spieleentwicklers und seine kreativen Prozesse aber auch Produktionsprozesse.
Zur Person:
Dr. Florian Stadlbauer ist Diplom-Kaufmann und promovierte 2006 am Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschung führte ihn unter anderem an die Schulich School of Business der York University in Toronto (Kanada). Seit dem Jahr 2006 ist er Geschäftsführer der Deck13 Interactive GmbH, die Computer- und Videospiele entwickelt, darunter auch das Rollenspiel „Venetica“, das der Frankfurter bei der Ringvorlesung vorstellt. Neben seinem Job ist er Vorstands-mitglied der Vereinigung von Computerherstellern aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet sowie Jury-Mitglied beim Gamesload Newcomer Award.
Die Ringvorlesung im Wintersemester stellt aktuelle Themen aus der Forschung zum Spielen in interaktiven Medien, speziell zu Computerspielen, vor. Dies betrifft zum Beispiel die Frage, warum und wie Spiele zur Unterhaltung beitragen und welche Bedingungen sie erfüllen müssen, um Lernerfolge zu erzielen oder auch Suchtverhalten hervorzurufen. Erläutert wird auch, wie durch interaktive Medien die soziale Gemeinschaft beeinflusst wird und mit welchen praktischen Fragestellungen sich die Computerspiele-Industrie aktuell befasst. Die Vorlesungsreihe ist eine Kooperation zwischen der Universität Erfurt und der Fachhochschule Erfurt. Beteiligt ist außerdem die Erfurter Abteilung Kindermedien des Ilmenauer Fraunhofer Instituts für Digitale Medientechnologie. Die von der Thüringer Allgemeinen präsentierte populäre Reihe bietet in insgesamt zwölf Veranstaltungen, jeweils dienstags um 18 Uhr, Vorträge von Wissenschaftlern und weiteren Experten.
Weitere Informationen / Kontakt:
http://www.uni-erfurt.de/target/ringvorlesungen