Universität Erfurt

Kein Weg zu weit für gute Bildung: Pressemitteilung Nr.: 227/2009 - 11.12.2009

Akaki Jghamadze war im November als Botschafter der Universität Erfurt unterwegs – in seiner georgischen Heimatstadt Kutaisi.

Jeanny und Robert waren in Neuhaus, Helen fährt nach Bautzen, Lukas nach Aachen und Isabell nach Weil am Rhein. Studierende der Universität Erfurt sind gerade wieder „on the Road“. Auf ihrer „Roadshow“ werben sie an Gymnasien um neue Studierende für ihre Hochschule und geben Antworten zu Fragen rund um Studium und Campusleben. Und dabei ist ihnen kein Weg zu weit - wie das Beispiel von Akaki Jghamadze zeigt. Der 26-Jährige studiert seit drei Jahren an der Staatswissenschaftlichen Fakultät Sozialwissenschaften und Recht und ist sogar bis in seine Heimat Georgien gefahren, um junge Leute von den Vorzügen eines Studiums an der Universität Erfurt zu überzeugen.

„Ich bin damals auf der Website der Uni auf die ´Roadshow´ gestoßen und fand die Idee, dass Studenten als Botschafter für ihre Hochschule werben, super. Klar, wer kann besser und überzeugender über die Situation vor Ort berichten als wir Studenten selbst?“, erläutert Akaki seine Motivation. Er wollte dabei sein und meldete sich gleich bei Christina Lau, Marketingreferentin der Uni Erfurt, die die Fäden für die Veranstaltungsreihe in der Hand hält. Im November passte dann alles: Der 26-Jährige packte seine Koffer und startete nach Kutaisi, die zweitgrößte Stadt Georgiens. Seine Familie wollte er dort besuchen, aber vor allem auch seine alte Hochschule, eine humanistische Universität, an der er studierte, bevor er zum Studium nach Deutschland kam. Im Gepäck hatte Akaki Info-Material zum Studium in Erfurt und jede Menge überzeugende Argumente. Dass es in Thüringen keine allgemeinen Studiengebühren gibt, war nur eines davon. „Ich fühle mich sehr wohl in Erfurt – nicht nur in der wunderschönen Stadt, sondern auch an der Universität“, erklärt der 26-Jährige. „Ich habe nette Freunde gefunden, ein schönes Zuhause und fühle mich als Student gut betreut. Hier haben die Dozenten noch Zeit für ein persönliches Gespräch mit den Studierenden. Und auch im internationalen Büro der Uni fand ich immer wieder Unterstützung. Das war mir besonders am Anfang, als ich noch fremd war und unzählige Fragen hatte, wichtig.“


Zurück in Kutaisi gab es also eine Menge zu erzählen. Warum Akaki Jghamadze seine „Roadshow“ nicht am Gymnasium, sondern an der Universität veranstaltet hat? „Das liegt daran, dass man erst an einer georgischen Hochschule studiert haben muss, um in Deutschland eine Uni besuchen zu können“, erklärt der Georgier, der neben seiner Muttersprache auch fließend Russisch und inzwischen auch Englisch und Deutsch spricht. Für die Studierenden an seiner alten Universität ist er so etwas wie ein Vorbild. Nicht nur, weil er den weiten Weg auf sich genommen hat, um anderen von seinen Erfahrungen zu berichten, sondern auch, weil er seinen Weg geht. Dabei war der nicht immer einfach. Deutsch lernen, das war das Wichtigste am Anfang. „Deutsches Fernsehen, deutsche Zeitungen und viel, viel reden - am liebsten mit alten Leuten, die haben immer Zeit für mich gehabt“, erinnert sich der 26-jährige Georgier. Die Mühe hat sich gelohnt, die Sprache ist keine Hürde mehr. Sein Akzent war es lange. Nicht einfach für Akaki, damit einen Job zu finden. Lange musste er sich vom Ersparten über Wasser halten. „Die Frage nach dem Geld war eine wichtige Sache für die Studierenden bei meinem Besuch in Georgien. Man muss nämlich für das Studium in Deutschland eine Sicherheit bei der Bank hinterlegen. Ich hatte zum Glück ein bisschen was gespart und auch Unterstützung von meinen Eltern. Aber auch Stipendien vom DAAD oder verschiedenen Stiftungen können bei der Finanzierung helfen. Das habe ich den Studierenden erklärt.“ Zwei von ihnen haben inzwischen noch einmal Kontakt aufgenommen. Sie denken nun ernsthaft über ein Studium in Deutschland nach - wenn möglich in Erfurt. Kommunikationswissenschaften.


Im nächsten Jahr, so hat Akaki ihnen berichtet, will er in der Thüringer Landeshauptstadt seinen Abschluss machen. Und dann nach Hause kommen. Um Politiker zu werden. Die Erfahrungen aus seinem Studium und dem Leben in Erfurt werden ihm dann sicher hilfreich sein. Und mal sehen, sagt er mit einem Augenzwinkern, vielleicht auch zwei neue Eigenschaften, die er neben unzähligen tollen Eindrücken aus Deutschland mitbringen wird: Ordnung und Pünktlichkeit.

Weitere Informationen / Kontakt:

Christina Lau, Marketingreferentin der Universität Erfurt


Eine Übersicht über die Termine der „BA-Roadshow“ gibt es unter:
www.ichmagmeineuni.de/roadshow

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