Über das „Fremde in der Oper“ spricht am Dienstag (3. Juni) der Generalintendant des Erfurter Theaters Guy Montavon. Die Ringvorlesung beginnt um 18 Uhr im Rathausfestsaal.
In seinem Vortrag werde er über das Fremde in der Musik hinsichtlich Tonalität und Rhythmus, über das Fremde in der Umsetzung der Inszenierung sowie das Fremde in der Dramaturgie sprechen, kündigt er an. Als Beispiel dient dem Generalintendanten dabei die Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Guy Montavon ist seit 2002 Generalintendant der Oper Erfurt und künstlerischer Leiter der DomStufen-Festspiele. Er wurde 1961 in Genf geboren, wo er zunächst am Konservatorium ein Diplom als Fagottist erwarb und als Regieassistent am "Grand Théâtre de Genève" arbeitete. Anschließend studierte er an der Hamburger Hochschule für Musik und darstellende Kunst in der Klasse von Götz Friedrich Musiktheaterregie. Als Assistent des Regisseurs Giancarlo del Monaco arbeitete Guy Montavon unter anderem an den Opernhäusern Hamburg, Berlin, Stuttgart, Bregenz, Barcelona, Macerata und an der Metropolitan Opera in New York. Nach dem Studienabschluss 1986 inszenierte er an der Hamburgischen Staatsoper, in Livorno, Bremerhaven, Pisa, Lyon, St. Gallen, Montpellier und Saarbrücken. Von 1985 bis 1988 war er Regieassistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bremer Theater, von 1992 bis 1995 im festen Engagement als Oberspiel- leiter und stellvertretender Operndirektor an der Oper Bonn.
Für die Eröffnung der Finnischen Nationaloper im Dezember 1993 inszenierte Guy Montavon Bizets „Carmen“. Ab 1996 war er Intendant und Geschäftsführer der Stadttheater Gießen GmbH, einem Dreispartentheater mit ca. 200 Mitarbeitern.
Als Generalintendant der Oper Erfurt initiierte Guy Montavon einen Uraufführungszyklus und führte im September 2005 selbst Regie bei der Weltpremiere von Philip Glass` Oper „Waiting for the Barbarians“. Diese Inszenierung wurde im September 2006 an der Oper in Amsterdam gezeigt und ging 2007 nach Austin/Texas und an die New York City Opera.
Die gemeinsame Ringvorlesung von Universität und Fachhochschule Erfurt im Sommersemester 2008 steht unter dem Titel „Das Fremde - Faszination und Bedrohung“. Die mit Unterstützung der Stadtverwaltung Erfurt und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr) im Rathausfestsaal in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge von Professoren und weiteren Experten aus unterschiedlichen Bereichen.