Universität Erfurt

Zwischen Scham und Charme : Pressemitteilung Nr.: 90/2008 - 28.05.2008

Mit Konzepten und Praktiken von Mission in Geschichte und Gegenwart beschäftigt sich eine Ringvorlesung der Katholisch-Theologischen Fakultät in diesem Sommersemester. Dazu sind auch auswärtige Wissenschaftler als Referenten eingeladen, um vielfältige Perspektiven in die Diskussion einzubringen. Zu zwei Vorlesungen lädt die Fakultät in der nächsten Woche in das Coelicum, Domstraße 10, ein.

Am Montag, dem 2. Juni 2008, spricht um 19 Uhr s.t. Dr. Arnd Bünker vom Institut für Missionswissenschaft der Universität Münster. Der Theologe hat seinen Vortrag überschrieben: „Zwischen Scham und Charme. Theologische Vergewisserungen über Mission im weltkirchlichen Gespräch“. Das Münsteraner Institut ist eines der wenigen Forschungsinstitute in Deutschland, das sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Mission beschäftigt. Es hat sich u.a. die Entwicklung und kritische Prüfung von methodischen Verfahren und reflektierten Rezeptions- und Vermittlungsmodellen kontextueller Theologien zur Aufgabe gemacht. Zugleich leistet es einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der christlichen Mission.

Dr. Arnd Bünker studierte Katholische Theologie in Münster und Belo Horizonte sowie Sozialpädagogik in Münster. Seine 2004 abgeschlossene Promotion befasste sich mit dem Thema „Missionarisch Kirche sein? Eine missionswissenschaftliche Analyse von Konzepten zur Sendung der Kirche in Deutschland“. Sie wurde durch ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert. Bünker ist sei 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent bei Prof. Dr. Giancarlo Collet an der Universität Münster tätig. Er gehört u.a. der International Association for Mission Studies und der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft an. Neben seiner Promotion und zahlreichen Aufsätzen ist er Mitherausgeber des Sammelbandes „’… ihr sollt meine Zeugen sein…’. Rückmeldungen aus einer störrischen theologischen Disziplin“ (Freiburg 2005).

Am Donnerstag, dem 5. Juni 2008, spricht Prof. Dr. Johannes Meier, Kirchenhistoriker an der Universität Mainz, über das Thema „Conquista und Mission. Die Christianisierung Lateinamerikas“. Meier widmet sich dabei einem der umstrittensten Themen der Missionsgeschichte überhaupt, das auch innerhalb von Theologie und Kirche bis heute für immer neue Diskussionen sorgt. Der Mainzer Historiker, der u.a. in São Paulo/Brasilien eine Gastprofessur innehatte, wird in die neuere Forschung einführen.

Prof. Dr. Johannes Meier hat Katholische Theologie und Historische Hilfswissenschaften in Paderborn, Würzburg, Chur und Freiburg i. Br. studiert. Er wurde 1975 in Würzburg promoviert. Den katholischen Priester führten Forschungsaufenthalte u.a. nach Mexiko-Stadt, Sevilla und São Paulo. Von 1984-1989 war er Akademischer Rat auf Zeit am Institut für Praktische Theologie der Universität Würzburg, Lehrstuhl für Missionswissenschaft. Nach seiner Habilitation folgte 1992 der Ruf auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde im Fachbereich Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität zu Mainz. Aus seinen zahllosen Publikationen, die zum Teil auch ins Spanische und Portugiesische übersetzt worden sind, seien hervorgehoben „Selig, die hungern nach Gerechtigkeit. Aus dem Leben der Kirche in Mittelamerika“ (Würzburg 1981), „Zur Geschichte des Christentums in Lateinamerika: Schriftenreihe der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg“ (München/Zürich 1988), „Die Anfänge der Kirche auf den Karibischen Inseln. Die Geschichte der Bistümer Santo Domingo, Concepción de la Vega, San Juan de Puerto Rico und Santiago de Cuba von ihrer Entstehung (1511/22) bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts“ (Immensee/Schweiz 1991) und „’...usque ad ultimum terrae’. Die Jesuiten und die transkontinentale Ausbreitung des Christentums 1540-1773: Studien zur Außereuropäischen Christentumsgeschichte (Asien, Afrika, Lateinamerika)“ (Göttingen 2000).

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