Sie kommen aus Pakistan, Indien, Ägypten, Irak, Albanien, Türkei, Jordanien, Algerien und Kasachstan um Land und Leute kennenzulernen und mit ihren deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen über wechselseitige Vorurteile und tolerantes Miteinander zu diskutieren. 15 Muslime aus aller Welt sind vom 12. bis 25. August 2018 wieder zu Gast auf dem Campus der Universität Erfurt – zur International Summer School „Muslims in the West“.
Mehr als 200 muslimische Studierende hat die Universität Erfurt in diesem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierten Sommerkurs seit 2002 bereits begrüßen und damit den Dialog zwischen den Kulturen fördern können – auch deutsche Studierende sind bei der Summer School immer dabei. Jetzt geht es in eine neue Runde. Die Teilnehmenden werden in Vorträgen und Workshops die Thematik „Reform und Reformation“ aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchten. Darüber hinaus stehen gemeinsame Aktivitäten, beispielsweise ein Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald, ein Rundgang durch das historische Erfurt oder interkulturelle Begegnungen mit Muslimen, Juden, Christen und Bahai aus Erfurt, auf dem Programm. Außerdem geht es für zwei Tage nach Berlin, wo die Teilnehmer den Bundestag und mehrere islamische Kulturzentren besuchen, den multikulturellen Bezirk Kreuzberg erkunden und mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik ins Gespräch kommen werden. Organisiert wird die Summer School „Muslims in the West“ von der Professur für Islamwissenschaft (Prof. Dr. Jamal Malik).
Die Idee zur Summer School entstand seinerzeit vor dem Eindruck der Terroranschläge des 11. September 2001, in deren Folge sich zahlreiche Dialoginitiativen gründeten, die Professor Malik zum Anlass nahm, den Diskurs mit einem eigenen Beitrag fachkundig zu unterstützen und zu bereichern. Die aus diesem Ansatz erwachsene Dialogperspektive der Summer School hat weiterhin Priorität und findet nachhaltigen Anklang bei allen Beteiligten, was sich nicht zuletzt in den stetig steigenden Bewerberzahlen widerspiegelt.