Universität Erfurt

Vortrag über Luthers Streit mit seinem „Lehrer“ Emser: Pressemitteilung Nr.: 48/2017 - 01.06.2017

Außenansicht Schloss Friedenstein Gotha

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt und der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. laden alle Interessierten am Mittwoch, 7. Juni, zum Vortrag „tzu Erfurt die comedien Sergium Ioannis reuclin orstlich von mir gehort“ – Luthers Streit mit seinem „Lehrer“ Emser“ ein. Referent ist Dr. Kai Bremer (Gießen), Beginn ist um 18.15 Uhr im herzog-Ernst-Kabinett. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Im Kampf um die Seelen – Glauben im Thüringen der Frühen Neuzeit“ statt, die noch bis zum 9. Juli im Spiegelsaal auf Schloss Friedenstein zu sehen ist.

Kai Bremer wird in seinem Vortrag einschlägige rhetorische Streittechniken in der Kontroverse zwischen dem Wittenberger Reformator Martin Luther (1483–1546) und seinem ehemaligen Erfurter Lehrer Hieronymus Emser (1478–1527) im Anschluss an Luthers berühmter „An den christlichen Adel deutscher Nation“ von 1520 vorstellen. Zentral wird dabei die Frage sein, welche Funktion das volkssprachliche Streiten innerhalb der konfessionellen Auseinandersetzung hatte. Das Streiten wird also im medialen Kontext betrachtet, um so die ausdifferenzierten Versuche der Glaubensvermittlung darzustellen und um zugleich zu zeigen, wie wenig diese publizistischen Auseinandersetzungen ein Streit miteinander, sondern vielmehr ein Streit gegeneinander waren.

Kai Bremer studierte Germanistik in Göttingen und wurde dort 2002 über Religionsstreitigkeiten im 16. Jahrhundert promoviert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst am Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit in Osnabrück und anschließend am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin beschäftigt. 2007 wechselte er an das Institut für Germanistik in Gießen, wo er 2010 zum Akademischen Rat ernannt wurde. 2015 habilitierte er sich mit einer Arbeit zu Peter Szondi, in der er die Theorie und Theoriegeschichte des Dramas seit 1956 untersuchte. Seitdem ist er in Gießen als Privatdozenten im Fachgebiet „Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte“ tätig.

Vor dem Vortrag findet um 17 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung statt. Der Eintritt ist frei; um eine Spende für den Freundeskreis wird jedoch gebeten.

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Sascha Salatowsky

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