„Sakramententheologie vor neuen Herausforderungen? Warum neue Rituale, Riten-Design, Ritual Studies die Dogmatik in Bewegung bringen“ lautet der Titel einer Gastvorlesung der Tübinger Dogmatikerin Prof. Dr. Johanna Rahner, zu der das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt am Montag, 20. Juni, alle Interessierten herzlich einlädt. Beginn ist um 20 Uhr im Coelicum, Domstraße 10.
Sakramente wie Taufe und Eucharistie, Trauung und Ordination gehören zum Zentrum der gottesdienstlichen Praxis der katholischen Kirche. Sie sind durch lange Tradition geprägt und stehen heute in vielfacher Weise hinsichtlich Theologie und Praxis in der Diskussion. Kann man Sakramente neu erfinden? Oder funktionieren Rituale nur aufgrund ihrer Tradition? Gilt also nur, was immer schon gegolten hat und verlieren Rituale ihren Kern, wenn die christliche Symbolwelt, in der sie geprägt wurden, zunehmend verschwindet?
Prof. Dr. Johanna Rahner forscht seit langem über Sakramente und sieht die späte Moderne vom Versuch geprägt, ohne Tradition auszukommen und mit dem Hang, sich stets neu erfinden zu müssen. Rituelle Feiern des Glaubens, Sakramente und Sakramentalien bleiben davon nicht unberührt. Was bedeutet das für eine systematische Reflexion auf Sakramente und ihre Feier? Um dies und mehr geht es in ihrem öffentlichen Gastvortrag.