Im Kino am Hirschlachufer wird am Donnerstag, 27. Oktober, der Film „Rabbi Wolff. Ein Gentleman vor dem Herrn“ gezeigt. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit Willy Wolff und der Regisseurin Britta Wauer statt. Die öffentliche Veranstaltung ist in die zweite Konferenz des Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum“ am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und in die jüdisch-israelischen Kulturtage eingebettet. Beginn ist um 19 Uhr.
Der Dokumentarfilm „Rabbi Wolff. Ein Gentleman vor dem Herrn“ ist am 14. April 2016 in den Kinos angelaufen. Vielen ist William Wolff, der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, bekannt durch seine Rolle in „Im Himmel, unter der Erde“. In ihrem neuen Film widmet sich die Regisseurin Britta Wauer der Lebensgeschichte des gebürtigen Berliners. Der 1927 geborene Rabbi Wolff ist einer der letzten Vertreter seiner Generation. Als Kind musste er mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten zuerst nach Amsterdam, dann nach London fliehen. Nach einer langjährigen Tätigkeit als Journalist empfing er 1984 die rabbinische Ordination. Heute pendelt William Wolff zwischen London, Schwerin und dem Rest der Welt. Rabbi Wolff vertritt ein lebendiges und herzliches Judentum. Der Film eröffnet den Blick auf jüdisches Leben in Deutschland und Europa, das seit der Shoah wieder aufgeblüht ist, aber oft eher unsichtbar bleibt.
Die Tagung des Research Centre mit dem Titel „Describing and Explaining Ritual Dynamics“ findet vom 26. bis 28. Oktober unter internationaler Beteiligung statt. Diskutiert wird, wie die Veränderungen jüdischer und christlicher Rituale von den Zeitgenossen erklärt wurden und werden.