„Zuflucht im Nachkriegsdeutschland. Asylpolitik und Asylpraxis vom Parlamentarischen Rat bis zum Asylkompromiss“ ist der Titel des nächsten Vortrags der gemeinsamen Ringvorlesung von FH und Universität Erfurt am Dienstag, 12. Januar. Referent ist Dr. Patrice Poutrus von der Universität Wien, Beginn ist um 18 Uhr im Rathausfestsaal. Der Eintritt ist frei.
In seinem Vortrag wird Patrice Poutrus die Geschichte der deutschen Asylpolitik von 1949 bis 1993 erläutern. Es handelte sich dabei um ein Politikfeld, in dem außen- und innenpolitische Probleme auf eng verbunden waren. Durch die Verknüpfung der Geschichte der Bundesrepublik, die im Zentrum der Betrachtung stehen wird, mit der Geschichte der DDR, bemüht sich der Referent um eine historische Perspektive auf den Asylkompromiss von 1993.
Poutrus hat von 1990 bis 1995 an der Humboldt-Universität zu Berlin Geschichts- und Sozialwissenschaften studiert. Anschließend war er Doktorand am Zentrum für Zeithistorische Forschungen (ZZF) in Potsdam und wurde im Jahr 2000 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder promoviert. Es folgten ein Post-Doc-Stipendium in den USA und eine erneute mehrjährige Forschungstätigkeit am ZZF, ein Forschungsauftrag an der Ruhr-Universität Bochum sowie eine mehrjährige Lehrtätigkeit am Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. Dort hat Patrice Poutrus zuletzt im Wintersemester 2012/13 den Lehrstuhl für Zeitgeschichte Vertreten. Zu dieser Zeit war er Senior-Fellow am Simon-Wiesenthal-Institut für Holocaust-Forschung, von wo aus er 2013 als Lise-Meitner-Fellow an das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien wechselte.
Die nächste Veranstaltung findet am 19. Januar statt. Dann spricht Aydan Özoğuz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zum Thema „Die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und Deutschlands: Anmerkungen zum Status quo und zu notwendigen Änderungen“.