Jung, dynamisch und international - das Global Communications Project (kurz: GlobCom) geht in eine neue Runde. Zum 13. Mal sammeln 22 Studierende der Erfurter Kommunikationswissenschaft erste praktische Erfahrungen im Rahmen einer Fallstudie. Dazu arbeiten sie mit Studierenden von 15 verschiedenen Universitäten aus 15 Ländern zusammen. Über sechs Kontinente hinweg müssen sich die Studierenden in internationale Teams aufteilen und kulturellen Schranken trotzen. Denn es gilt, eine PR-Maßnahme für einen namhaften Auftraggeber zu erarbeiten.
Der Auftraggeber ist in diesem Jahr „World Wildlife Fund“ (WWF), der die Initiative „Heart of Borneo“ über malaysische Landesgrenzen hinaus bekannt machen möchte. Mit 22 Millionen Hektar ist das „Herz Borneos“ das größte verbleibende Urwaldgebiet der weltweit drittgrößten Insel, die sich in einen malaysischen, indonesischen und den Teil Brunei Darussalam’s aufteilt. Borneo deckt einen Großteil der weltweiten Nachfrage nach Holz und ist bekannt für den Export von Palmöl. Diese wirtschaftlichen Stärken gehen jedoch mit einer Gefährdung der Natur, insbesondere durch die Abholzung des Regenwaldes, einher. WWF setzt sich für den Schutz des Urwaldes, der Flora und Fauna sowie der Ureinwohner ein. Es ist an den Studierenden, mit innovativen Strategien und Maßnahmen zu diesem Erfolg beizutragen.
Das vom Global Communication Institute e.V. betreute Projekt ermöglicht Studierenden erste Gehversuche auf dem internationalen PR-Parkett. „Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche globale PR sind vielfältige kulturelle Kompetenzen und Erfahrungen“, sagt Dr. Volker Stoltz, Dozent und Leiter des Projekts an der Universität Erfurt.
Im vergangenen Wintersemester bekamen die Teilnehmer einen theoretischen Einblick in die Schwerpunkte der Public Relations. Danach teilte sich die Seminargruppe in 3er-Teams auf, die fortan mit Studierenden aus Indien, Italien, Großbritannien, Neuseeland, Portugal, Thailand, Russland, Südafrika, Spanien, USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten virtuelle PR-Agenturen bilden. Die Studierenden stehen in ihrer Arbeit sowohl vor einer multikulturellen als auch vor einer organisatorischen Herausforderung. Sie müssen sich über Zeitzonen, kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg verständigen und gemeinsam ein Projekt auf die Beine stellen – und das über ein Land, das die Mehrheit unter ihnen noch nicht bereist hat: Malaysia.
Für das Finale des Projektwettbewerbs stehen den Teilnehmern rund 20 Flugstunden bevor. Vom 4. bis 7. Juni lädt der Auftraggeber im Rahmen eines Symposiums nach Sarawak auf die Insel Borneo ein. Die drei besten Teams bekommen vor Ort die Möglichkeit, mit ihren Kommunikationsstrategien zu überzeugen.