Universität Erfurt

Vortrag: „Kartographie als Thema und Medium der zeitgenössischen Kunst“: Pressemitteilung Nr.: 132/2015 - 04.11.2015

Im Rahmen der 6. „Gothaer Kartenwochen“ wird Verena Krieger am Mittwoch, 11. November, über „Kartographie als Thema und Medium der zeitgenössischen Kunst“ sprechen.  Kartographie und künstlerisches Bild sind verschwistert und doch sehr verschieden. Beginn ist um 18.15 Uhr im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha, der Eintritt ist frei. Der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. lädt anschließend zu einem Empfang ein.

Schon in der Blütezeit der Kartographie im 17. Jahrhundert bezogen sie sich vielfach aufeinander – mit der Verwissenschaftlichung der Kartographie und der Autonomisierung der Kunst in der Moderne traten Karte und Bild als Zeichensysteme bzw. Kartographie und Kunst als selbstständige Sphären endgültig auseinander. Damit entstanden die Voraussetzungen für ein qualitativ neues Verhältnis zwischen beiden. Gerade weil die Kartographie der Kunst in der Moderne als ein „Anderes“ gegenüber tritt, ist sie für diese ein faszinierendes Medium, dessen sie sich bedienen kann, und zugleich ein Anlass zur Reflexion und Dekonstruktion ihrer medialen Eigenheiten. Lassen sich bereits in der Kunst der klassischen Moderne vereinzelte Bezüge zur Kartographie finden, so setzte zu Beginn der 1960er-Jahre ein regelrechter Schub an künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Kartographischen ein. Verstärkt hat sich seit den 1990er-Jahren eine große Vielfalt an künstlerischen Ansätzen herausgebildet. Der „kartographische Blick der Kunst“ (Buci-Glucksmann) weist unterschiedliche Dimensionen auf – er kann zeichenkritisch-reflexiv, politisch-kritisch oder subjektiv-phantastisch ausgeprägt sein. Der Vortrag von Verena Krieger stellt wichtige künstlerische Positionen vor und geht an ihnen exemplarisch den Fragen nach, weshalb die Karte in der Moderne zu einem künstlerischen Medium wurde.

Verena Krieger hält seit 2011 den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zuvor war sie Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Zu ihren Forschungsthemen gehören u.a. Ambiguität in der Kunst, Konzepte des Künstlers und der Kreativität, Avantgarde und Politik, Methodenfragen der Kunstgeschichte, Genderforschung, Kartographie und Kunst. Zu Letzterem erschien kürzlich ihr Aufsatz „Bild- und Textzitate als Metareflexion in Stephan Hubers ‚Alte Welt - Neue Welt‘“, im Katalog: Stephan Huber, Weltatlas, München 2015.

Weitere Informationen / Kontakt:

Alwine Glanz, M.A.

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