Die Universität Erfurt wird künftig enger mit dem Israel Institute of Technology (Technion) in Haifa zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung hat in dieser Woche Prof. Dr. Heike Grimm, Vizepräsidentin Internationales der Uni Erfurt, beim Besuch einer Thüringer Landesdelegation in Israel unterzeichnet. Das sogenannte „Memorandum of Understanding“ ist zunächst auf drei Jahre angelegt und soll bei Bewährung in ein ordentliches Kooperationsabkommen überführt werden.
„Das Technion mit rund 14.000 Studierenden zählt zu einem der weltweit renommiertesten Forschungs- und Technologiezentren und zeichnet sich neben seiner Forschungsexzellenz auch durch ein hohes unternehmerisches Potenzial aus“, erläutert Heike Grimm. In der Vereinbarung mit dem Technion wurden nun eine Reihe von Zielen besprochen, darunter die Entwicklung eines Studierendenaustauschs, die Beförderung des akademischen Austauschs unter Professoren und Mitarbeitern beider Einrichtungen sowie die Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte.
Darüber hinaus wurde mit der Universität Haifa eine Zusatzvereinbarung getroffen, die die Entwicklung eines Studierendenaustauschs speziell zwischen der School of Public Policy der Universität Haifa und der Willy Brandt School of Public Policy der Uni Erfurt beinhaltet. In diesem Kontext sollen über einen gemeinsamen Erasmus+ Antrag bessere Konditionen für einen nachhaltigen Austausch – besonders im Studienbereich Conflict Management – geschaffen werden.
Wie die Kooperationspläne in die Praxis umgesetzt werden können, darüber bestehen bereits klare Vorstellungen, berichtet Heike Grimm. „Es geht es im Wesentlichen um die Beförderung des Studierendenaustauschs, wobei das Technion ein besonderes Interesse hat, den Studierenden des Department of Education in Technology and Science einen Auslandsaufenthalt an der Universität Erfurt anzubieten, um mehr über das duale Ausbildungssystem im Allgemeinen und die Berufsschullehrerausbildung an der Uni Erfurt zu erfahren. Weiter geht es darum, die bereits bestehende Forschungskooperation zwischen dem Bereich Psychologie der Universität Erfurt und dem Technion weiter zu befördern und drittes Ziel ist es, die gemeinsame Forschung im Hinblick auf die Rolle und Beförderung von Entrepreneurship auf den Weg zu bringen.“
Und so sind auch die nächsten Schritte bereits geplant: Anfang des kommenden Jahres wird Professor Orit Hazzan aus Haifa die Uni Erfurt besuchen. Zusammen mit Heike Grimm will sie ein Forschungsprojekt zum Thema „Entrepreneurship im Vergleich Israel und Deutschland“ auf den Weg bringen. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Welche Umgebungsvariablen sind für unternehmerisches Verhalten ausschlaggebend? Warum wird in Israel so viel gegründet und aus Hochschulen ausgegründet? Darüber hinaus soll der Frage nach Philanthropie im Kontext von Innovationsförderung zum einen, aber auch im Kontext von Hochschulmanagement zum anderen nachgegangen werden. Aber nicht nur in der Forschung, auch in Studium und Lehre soll sich die Zusammenarbeit schnell konkretisieren. Geplant ist, dass bereits im Sommersemester 2016 der erste Studierendenaustausch stattfinden kann.