Unter dem Titel „Kriminelle – Freidenker – Alchemisten“ lädt das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt am Donnerstag, 17. Juli, zu einer öffentlichen Buchpräsentation ein. Gleichzeitig zieht an diesem Nachmittag die Untergrundforschung des Forschungszentrums Bilanz. Beginn ist um 16 Uhr im Seminarraum des Pagenhauses auf Schloss Friedenstein.
So manche Personengruppe in der Frühen Neuzeit hatte gute Gründe, im Verborgenen zu bleiben: Kriminelle ebenso wie philosophische Freidenker, Spione, religiöse Separatisten oder Mitglieder von Geheimbünden. Wie gestaltete sich das Leben in der Grauzone? Wie agierten die Beteiligten? Welche räumlichen Aspekte hatte dieser „Untergrund“? Gab es Überschneidungen oder unerwartete Annäherungen der so unterschiedlichen Gruppierungen? Diesen und anderen Fragen geht nun erstmals umfassend der von Martin Mulsow unter Mitarbeit von Michael Multhammer herausgegebene Band „Kriminelle – Freidenker – Alchemisten. Räume des Untergrunds in der Frühen Neuzeit“ nach. Das Buch dokumentiert und resümiert gleichzeitig die Arbeit des Forschungsschwerpunktes über Heterodoxie, Dissidenz und Subversion 1650–1750 am Forschungszentrum Gotha, zu dem auch die in diesem Jahr ausgelaufene Graduiertenschule „Untergrundforschung 1600–1800“ gehörte. Am Donnerstag, 17. Juli, wird der Band nun in Gotha der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung von Martin Mulsow in das Thema lesen verschiedene Autoren ausgewählte Passagen aus ihren Beiträgen.
Martin Mulsow (Hrsg.)
„Kriminelle – Freidenker – Alchemisten. Räume des Untergrunds in der Frühen Neuzeit“
Köln: Böhlau 2014
ISBN 978-3-412-20922-3
670 Seiten
54,90 EUR