Universität Erfurt

Willy Brandt School of Public Policy begrüßt internationale Gäste zur Summer School: Pressemitteilung Nr.: 103/2014 - 02.06.2014

Prof. Dr. Heike Grimm und Prof. Dr. Florian Hoffmann referieren bei der Summer School der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt.
Prof. Dr. Heike Grimm und Prof. Dr. Florian Hoffmann referieren bei der Summer School der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt.

An der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt ist jetzt in der Reihe „Managing Fragility: Good Governance in Transition Contexts” die 2. Summer School gestartet. Unter dem Titel „Afghanistan after 2014: From Resolute Support to Sustainable Development“, werden sich darin mehr als 20 internationale Teilnehmer in den kommenden zwei Wochen mit aktuellen Fragen zur Zukunft Afghanistans befassen. Die Veranstaltung wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Summer School stehen sowohl die einschneidenden Veränderungen, die das Land gerade erlebt, als auch Fragen nach Kontinuität: Wie geht es weiter mit dem Aufbau rechtsstaatlicher und demokratischer Strukturen und der internationalen Unterstützung? Gerade mit Blick auf den aktuellen, überaus schwierigen Übergansprozess auf höchster Staatsebene wird das Land am Hindukusch vor neue Herausforderungen gestellt. „Transition“ betrifft in Afghanistan aber nicht nur das Amt des Staatspräsidenten. In Diskussionsrunden, Workshops, sowie bei Live-Schaltungen und Treffen mit Repräsentanten der deutschen Politik in Berlin werden weitere Fragen diskutiert, beispielsweise wie Afghanistans Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung aussehen kann. Denn mit dem Abzug der ISAF-Truppen steht das Land unter anderem vor der Herausforderung, Sicherheitsverantwortung selbsttätig zu tragen. Wird dies im Inneren gelingen und wie wird es sich auf das Verhältnis zu den Nachbarn, insbesondere Pakistan, auswirken? Die Ausgangssituation 2014 ist ambivalent, denn sowohl im Süden als auch im Osten des Landes ist die Sicherheitslage unverändert problematisch.

Weitere Schwerpunkte der Summer School sind die Achtung von Menschenrechten, aber auch Perspektiven für Wirtschaft und Fragen nach dem Ausbau der Infrastruktur sind zentrale Themen. Im Bereich der Korruptionsbekämpfung und auch durch die Arbeit unabhängiger Menschenrechtsorganisationen sehen einige Beobachter klar positive Entwicklungen. Auch ein zunehmend selbstbewusst agierendes Parlament lässt vorsichtige Hoffnungen im Bereich der demokratischen Institutionalisierung erkennen. Dennoch ist die Zukunft Afghanistans nach wie vor mit vielen Fragezeichen versehen.

Vor diesem Hintergrund hat die Brandt School ein anspruchsvolles, interdisziplinäres Programm auf die Beine gestellt. Wissenschaftliche Expertise bringen hierbei sowohl das Direktorium der Brandt School, bestehend aus Prof. Dr. Florian Hoffmann (Franz Haniel Chair of Public Policy), Prof. Dr. Heike Grimm (Aletta Haniel Professor of Public Policy and Entrepreneurship) sowie Prof. Dr. Frank Ettrich, Professor für Strukturanalyse moderner Gesellschaften, als auch externe Gäste ein. Besonders stolz ist die Brandt School darauf, dass sich auch einige afghanische Alumni des Master-Programms Public Policy in die Summer School einbringen. Ganz im Sinne des Public Policy-Ansatzes wird die Summer School den Teilnehmern praxisorientierte Analysetools für sechs zentrale Politikbereiche an die Hand geben: Sicherheit, State-Building, Demokratisierung, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und die Entwicklung einer funktionierenden öffentlichen Verwaltung sind zentrale Eckpfeiler des Good Governance-Konzeptes und inhaltliche Schwerpunkte der kommenden zwei Wochen.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Florian Hoffmann

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