Die Universitätsbibliothek Erfurt zeigt noch bis zum 4. Juli eine Ausstellung zum Thema „Illustrierte Magazine der 20er-Jahre“. Die Ausstellung entstand aus einer Kooperation der Kommunikationswissenschaft der Uni Erfurt mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Sie ist zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek im Foyer und im Ausstellungsraum zu sehen, der Eintritt ist frei.
„Die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren eine Epoche der kulturellen Umbrüche: Das Rollenbild der Frau und die Einstellungen zu Körperlichkeit und Sexualität änderte sich, Sport wurde zu einem Massenphänomen, Kunst, Literatur und Unterhaltung hatten eine Blütezeit. Die illustrierten Magazine der 20er-Jahre dokumentieren nicht nur diese kulturellen Veränderungen, sondern waren auch Ausdruck derselben“, erläutert Prof. Dr. Patrick Rössler, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt und Mitorganisator der Ausstellung in der Bibliothek. „Damit stellen die Magazine nachfolgenden Generationen einen wertvollen Fundus an Bild- und Textmaterial zur Verfügung.“
Themen der Ausstellung sind u.a. die „Neue Frau“ der 1920er-Jahre, die Freikörperkultur-Bewegung und Visionen von der modernen Großstadt; außerdem das Aufkommen einer innovativen Bildsprache in Fotografie und Film. Gezeigt werden ausschließlich Originalexemplare von legendären Magazinen wie dem „Querschnitt“ und dem „Uhu“! aus dem Ullstein – aber auch frühe Exemplare des „Magazins“, das bis heute an den Kiosken erhältlich ist. Die Ausstellung begleitet ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt, das die faszinierenden Welten der Unterhaltungsmagazine aus den „Roaring Twenties“ für jedermann zugänglich macht. Unter www.illustrierte-presse.de sind seit kurzem zehn der wichtigsten deutschsprachigen Illustrierten der 1920er-Jahre mit rund 650 Ausgaben, schätzungsweise 75.000 Druckseiten und mehr als 50.000 Abbildungen digital verfügbar. Diese Website führt die seltenen und verstreut überlieferten Zeitschriften virtuell zusammen und ist über Bibliothekskataloge, Suchmaschinen und die Europäische Digitale Bibliothek „Europeana“ recherchierbar.
Übrigens: Wer die Ausstellung verpasst, hat im Herbst noch einmal Gelegenheit, sie zu sehen. Die SLUB präsentiert sie vom 13. September bis 14. November in Dresden.
Weitere Informationen / Kontakt:
Prof. Dr. Patrick Rössler
- +49(0)361/737-4181
- patrick.roessler@uni-erfurt.de