„Von der Unmöglichkeit anzukommen. Kunsttherapie mit Asylsuchenden“ ist der Titel der nächsten Veranstaltung in der von FH und Universität Erfurt gemeinsam organisierten Ringvorlesung, die am Dienstag, 11. Juni, im Festsaal des Erfurter Rathauses stattfindet. Referent ist Prof. Dr. Christian Widdascheck von der Alice Salomon Hochschule Berlin. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Der Vortrag präsentiert Konsequenzen einer transkulturellen Perspektive, sowohl für Forschung im Kontext von Migration, als auch für eine adäquate Einschätzung der Belastungen von Menschen in Migration. Vor diesem Hintergrund wird die kunsttherapeutische Arbeit, die begleitete gestalterische Arbeit mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln, als eine adäquate therapeutische Methode vorgestellt, um auf die Akkumulation der biografischen und strukturell-lebensweltlichen Belastungen von Asylsuchenden zu antworten. Der Vortrag basiert auf einer fünfjährigen qualitativ-empirischen Forschung, die in Kooperation mit dem Zentrum für interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité in Berlin Mitte (ZIPP), durchgeführt wurde.
Prof. Dr. des. rer. medic. Christian Widdascheck ist Diplom-Kunsttherapeut und seit 2012 Professor für Ästhetische Bildung an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Er studierte Kunst an der Freien Kunstschule Hamburg und Kunsttherapie und -pädagogik an der Fachhochschule Ottersberg. Seit 2006 arbeitet er kunsttherapeutisch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund, Migranten und Aslysuchenden und promovierte zum Thema „Phänomenologie – Migration – Kunsttherapie. Das Potenzial kunsttherapeutischer Arbeit für Asylsuchende aus leibphänomenologischer Perspektive” an der Universität Witten/Herdecke. 2005/06 und 2010 arbeitete er kunstpädagogisch mit Kindern und Jugendlichen in Angola und Mosambik. Er ist Mitgründer des Forschungsverbunds Kunsttherapie und Gastdozent an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin, der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter.
Die nächste Veranstaltung der Ringvorlesung findet am Dienstag, 18. Juni, statt. Prof. Dr. Iman Attia von der Alice Salomon Hochschule Berlin spricht dann „Zur Selbstorganisation und Partizipation von Migranten“.
Weitere Informationen / Kontakt:
Silke Adamitza
- +49(0)361/737-4641
- publicpolicy@uni-erfurt.de
- www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen