Universität Erfurt

Rund 4,4 Millionen Euro für die Religionsforschung: Pressemitteilung Nr.: 145/2013 - 30.10.2013

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt ansässige Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ nach Ablauf der ersten Förderperiode nun bis Ende September 2017 weiter fördern. Dies teilte die DFG jetzt in einem Schreiben an die Hochschule mit. Im Rahmen der Förderung im Umfang von insgesamt 4.398.632 Euro werden Mittel für eine Professur, Fellows, die Teilvertretung der Antragsteller, projektspezifische Workshops, Mittel für weitere Mitarbeiter sowie für Öffentlichkeitsarbeit bzw. Publikationen zur Verfügung gestellt.

„Das ist eine wunderbare Nachricht für die Kolleg-Forschergruppe“, freut sich Prof. Dr. Jörg Rüpke, der zusammen mit Prof. Dr. Martin Mulsow den Antrag gestellt hatte. „Dass unsere Arbeit für weitere 48 Monate gefördert wird, gibt uns die Möglichkeit, noch tiefer in die Thematik einzusteigen.“ Und Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Brodersen ergänzt: „Die erneute Förderung ist nicht zuletzt auch ein Zeichen dafür, dass die Forschung im Schwerpunkt Religion der Universität Erfurt weit über die Region hinaus Beachtung und Anerkennung findet“.

Die Kolleg-Forschergruppe hatte in der ersten Förderperiode religiöse Individualisierungsprozesse in ihrer historischen Dynamik und mit Blick auf deren Folgen für den Wandel von Religion untersucht. Dabei konnte die leitende Hypothese der Ablehnung einer pauschalen systematischen Verknüpfung von religiöser Individualisierung mit Modernisierung bestätigt werden. In der zweiten Förderperiode werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun davon ausgehend auf drei Felder konzentrieren: historische Fälle religiöser Individualisierung, auf deren Basis die Forschergruppe eine Typologie religiöser Individualisierung versuchen wird, sowie verflechtungsgeschichtliche Analysen von Individualisierungsprozessen, etwa zwischen Europa und Indien unter anderem über die Brücke Islam, vor allem in der frühen Neuzeit. Darüber hinaus wollen die Forscherinnen und Forscher intensiver nach der Religionsgeschichtsschreibung selbst fragen, z.B. wie Vorstellungen von (fehlender) Individualisierung den Religionsbegriff in der Religionsgeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit und Moderne beeinflusst haben.

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Diana Püschel

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