Universität Erfurt

"Perthes im Gespräch" zum Nachlass Sven Hedins: Pressemitteilung Nr.: 36/2012 - 20.03.2012

Sven Hedin während seiner vierten Asienexpedition 1927–1935
Sven Hedin während seiner vierten Asienexpedition 1927–1935. (© Forschungsbibliothek Gotha 2012)

Auch in diesem Jahr wird die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Perthes im Gespräch“ der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt fortgesetzt. Die Reihe informiert in Werkstattberichten, Gesprächsrunden und thematischen Führungen regelmäßig über den Fortgang der Erschließung der Sammlung Perthes, über aktuelle Funde und laufende Projekte. Nächster Termin ist am Mittwoch, 28. März, um 18.15 Uhr im Konferenzraum der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein. An diesem Abend geht es um den „Nachlass Sven Hedins in der Sammlung Perthes Gotha“. Der Eintritt ist frei.

„Dieses Mal wenden wir uns mit dem jüngst aufgearbeiteten Nachlass des Asienforschers Sven Hedin einer der bedeutendsten Überlieferungen der Sammlung Perthes zu“, erläutert Dr. Petra Weigel, die die Sammlung in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt wissenschaftlich betreut. Unter dem Titel „... mein Schicksal treibt mich unwiderstehlich nach Asien zurück – Der Nachlass des Geografen und Entdeckungsreisenden Sven Hedin in der Sammlung Perthes Gotha“ wird das Abendgespräch das Lebenswerk und die Persönlichkeit Hedins in den Blick nehmen. Hedin gilt als der letzte große Forschungsreisende des Entdeckungszeitalters. In vier spektakulären Expeditionen erkundete Hedin von 1893 bis 1935 Zentralasien und legte die Grundlagen der modernen Asienkartografie. Seine populären Reisewerke machten ihn zu einem der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts. Wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus ist Hedin jedoch bis heute umstritten. Sven Ballenthin, Matthias Weber und Petra Weigel werden im Rahmen der Veranstaltung anhand zahlreicher originaler Dokumente die fast 50-jährige Zusammenarbeit zwischen Hedin und dem Perthes Verlag in ihren Stationen, wissenschaftlich-kartografischen Ergebnissen und persönlich-privaten Facetten beleuchten.

Im Anschluss an das Gespräch lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Umtrunk ein.

Hintergrund Perthes:
Die Sammlung Perthes ging aus den historischen Beständen des Gothaer Verlages Justus Perthes hervor. Sie überliefert ein einzigartiges Quellenmaterial zur Entwicklung der Kartografie und Geografie im 19. und 20. Jahrhundert. In der Geschlossenheit und Verflechtung ihrer Bestände dokumentiert die Sammlung die letzte Phase des Entdeckungszeitalters, während der das Innere der nichteuropäischen Kontinente und die Polargebiete erforscht wurden. Die bei Perthes verlegten Karten, Atlanten und Zeitschriften, allen voran „Stielers Handatlas“ und „Petermanns Geographische Mitteilungen“, prägten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein das wissenschaftliche Bild der Erde und popularisierten es für eine breite Öffentlichkeit. Genealogisch-statistische Publikationen bildeten den zweiten Schwerpunkt des Verlagsprofils, darunter der „Almanach de Gotha“/„Gothaische Hofkalender“ als das maßgebliche biografische Lexikon des europäischen Adels. Die Sammlung Perthes wurde vom Freistaat Thüringen 2003 mit den Mitteln der Kulturstiftung der Länder erworben und in die Forschungsbibliothek Gotha integriert.

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