Universität Erfurt

Vortrag: „Die Aufklärung: Vormoderne oder Moderne? Plädoyer für einen Perspektivenwechsel“: Pressemitteilung Nr.: 169/2012 - 21.11.2012

„Die Aufklärung: Vormoderne oder Moderne? Plädoyer für einen Perspektivenwechsel“ ist der Titel eines Vortrags, zu dem das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt am Dienstag, 4. Dezember, in den Seminarraum im Pagenhaus einlädt. Referent ist Prof. Dr. Andreas Pečar von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Die Aufklärung wird in der Erforschung des 18. Jahrhunderts gern weiträumig verstanden: als Zeittendenz, als Epochensignatur, vor allem aber als wichtiger Faktor bei der Entstehung der Moderne. Diese Positionen werden nur selten explizit diskutiert, sondern bilden meist eher Prämissen der historischen Aufklärungsforschung. In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Andreas Pečar diese Position zur Debatte stellen und alternative Deutungen von „Aufklärung“ ausloten. Ein möglicher Perspektivenwechsel soll etwa am Beispiel der Debatte im 17. und 18. Jahrhundert um religiöse Toleranz skizziert werden. Dabei geht es vor allem darum, statt nach der vermeintlich modernisierenden Wirkung nach den Entstehungskontexten zu fragen, Texte und Äußerungen zunächst als Sprechakte zu deuten statt als in die Moderne führende Diskursstränge anzusehen, und damit die Aufklärung aus der Zeit heraus zu deuten, in der sie stattfand – dem Ancien Régime – und sie nicht automatisch als Vorgeschichte der Moderne zu definieren.

Andreas Pečar hat seit Februar 2011 die Professur für Frühe Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg inne. Er hat Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Alte Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Universität zu Köln studiert. Nach seiner Promotion war er Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Institut der Universität Rostock, Feodor Lynen Fellow der Alexander von Humboldt Stiftung an der Queen Mary University of London und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Hofkultur und Herrschaftsrepräsentation des Kaiserhofs und der Höfe des Alten Reiches, auf Repräsentation und Selbstdarstellung des Adels und auf biblischen Legitimationskonzepten von Herrschaft in Großbritannien im 17. Jahrhundert.

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Kristina Petri

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