Universität Erfurt

Kinder entdecken Geschichte: Pressemitteilung Nr.: 122/2012 - 30.07.2012

Pietro probiert das Schreiben mit einer echten Feder aus.
Bei der Projektwoche an der Grundschule Steigerwald probierte Pietro das Schreiben mit einer echten Feder aus.

„Kinder entdecken Geschichte“ – unter diesem Motto stand jetzt ein Projekt von Studierenden der Universität Erfurt an der Grundschule am Steigerwald in Erfurt. Mehr als 70 Kinder hatten dabei Gelegenheit, in der ersten Ferienwoche verschiedene Angebote zu nutzen. Was auf den ersten Blick aussah wie die Verlängerung des Schuljahres, entpuppte sich als spannende Auseinandersetzung mit historischen Themen: Woher kommt die Schokolade? Wie feierte man im Barock? Welche Geschichte hat die Brille? Was hat ein Schuhkarton mit einem Fotoapparat zu tun? Und wie kam eigentlich früher die Tinte auf das Papier? Fragen denen sich die jungen Forscher ganz praktisch näherten.

Rund 30 Studierende der Universität Erfurt hatten sich im Sommersemester unter der Leitung von Dr. Christian Grywatsch, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung, darauf vorbereitet, Kindern die Geschichte von Alltagsgegenständen näherzubringen. Dies geschah in der Projektwoche mit den Grundschülern nicht nur durch Vorträge und Filme, sondern auch durch eine praktische Auseinandersetzung mit den Gegenständen. Beispielsweise wurden die Schokolade und ihre Herkunft nicht nur besprochen, sondern die Schüler durften selbst Kakaobohnen rösten, mahlen und anschließend ihre eigene Schokoladenvariation herstellen. Der Spaß am Ausprobieren stand im Mittelpunkt der Woche. Eine andere Fragestellung widmete sich der Medizin: Welche Medikamente standen den Menschen früher zur Verfügung? Die Kinder suchten dabei nicht einfach nur nach Antworten, sie stellten auch Ringelblumensalbe und Salbeibonbons selbst her. Andere Kinder untersuchten die vergrößernde Wirkung von Wassertropfen, die historisch gesehen die ersten Hilfsmittel auf dem Weg zur Brille darstellten. Kuchen ohne Zucker schmeckt furchtbar – diese Erfahrung machte eine Gruppe Schüler, die auf den Spuren der Süßstoffe wandelte: Honig in der Antike und vielleicht Stevia in der Zukunft – das süße Leben erzählt spannende Geschichten. Selbst Themen, die einen unmittelbaren Bezug zur Schule hatten, fanden große Zustimmung bei den Schülern. So konnten Kinder Rohrfedern schnitzen, mit echten Federn schreiben und erforschen, wie der Tintenkiller eigentlich funktioniert – Wissen, auf das der ein oder andere Schüler in Zukunft sicher gern zurückgreifen wird. Das Fazit der Woche fällt bei den Kindern und den Studierenden, die die Projekte geleitet haben, positiv aus. Und auch Dr. Christian Grywatsch ist sich sicher: „Geschichte zu entdecken, ist spannend und kann jede Menge Spaß bereiten“.

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Christian Grywatsch

 

 

 

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