Universität Erfurt

Geschichte(n) faschistischer Frauen: Pressemitteilung Nr.: 111/2012 - 02.07.2012

„Fascist women remembered in Hungary: rethinking public Histories.” ist der Titel eines öffentlichen Vortrags von Andrea Pető aus Budapest, zu dem das Historische Seminar der Universität Erfurt im Rahmen seiner Reihe „Public History: Geschichte, Erinnerung, Öffentlichkeit“ am Dienstag, 10. Juli, alle Interessierten herzlich einlädt. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Beginn ist um 18 Uhr im Kapitelsaal des Predigerklosters, Meister-Eckehart-Straße 1. Der Eintritt ist frei.

In seiner Vortragsreihe im Sommersemester 2012 beschäftigt sich das Historische Seminar der Universität Erfurt mit historischen Themen aus der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Im inzwischen sechsten Vortrag dieser Reihe wird nun Andrea Pető, Professorin am Department of Gender Studies an der Central European University in Budapest sprechen. Vor dem Hintergrund, dass Frauen keine typischen Mitglieder nationalsozialistischer Parteien waren, wird sie dabei die Frage diskutieren, wie die Geschichten faschistischer Frauen in der Öffentlichkeit sowie im privaten Raum konstruiert und  wie sie in Bildern dargestellt wurden. Auf der Grundlage der Analyse der faschistischen Presse, der Aussagen von Frauen vor dem Völkertribunal, das in Ungarn tagte, und von Interviews mit Überlebenden untersucht sie, welche Bedeutung das Geschlecht für die Mitgliedschaft und in den Aktivitäten der Faschistischen Partei Ungarns, der Pfeilkreuzlerpartei, besaß. Dabei lotet Andrea Pető letztlich aus, wie die Umrisse des öffentlichen Raums konstruiert wurden, in dem diese Geschichten erzählt oder verschwiegen wurden. Da die Geschichten inzwischen als revidierte und revisionistische auftreten können, wird es ihr auch um das Verhältnis von Public History und Wiederbelebung der extremen Rechten in Ungarn gehen.

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Reiner Prass

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