Universität Erfurt

Social Media in muslimischen Ländern: Studierende aus Erfurt und Peshawar arbeiten zusammen: Pressemitteilung Nr.: 102/2012 - 19.06.2012

Gruppenfoto: "Social Media in muslim countries"
Die Teilnehmer am Joint Course "Internet Politics" an der Universität Erfurt. (Foto: Hamish John Appleby)

Die Universität Erfurt begrüßt heute eine Gruppe von 13 Studierenden und Fakultätsmitgliedern der Universität Peshawar. Bis zum 30. Juni wird die Gruppe aus der Khyber-Pakhtunkhwa-Provinz Pakistans am Seminar „Internet Politics“ teilnehmen, das vom Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt angeboten wird. Den Rahmen der Veranstaltung bildet das DAAD-Projekt „Challenges of Social Media in Muslim Countries“, bei dem der federführende Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Uni Erfurt mit der Universität Peshawar kooperiert.

Seine wesentliche Inspiration zieht das Projekt aus der Nutzung von Social-Media-Angeboten während des Arabischen Frühlings 2011. Obwohl Social-Media-Angebote als mächtiges Instrument zur Gründung sozialer Netzwerke und zur Mobilisierung der Öffentlichkeit gegen autoritäre Regime gepriesen werden, schaffte es der noch junge Studiengang „Kommunikationswissenschaften“ jedoch bislang nur an wenige Universitäten in der islamischen Welt. An vielen Hochschulen, beispielsweise in Pakistan, findet die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie „Social Media“, „Neue Medien“ oder „Internet“ im akademischen Diskurs nicht statt. Der Lehrstuhl für Islamwissenschaft nimmt dies zum Anlass, mit der Universität Peshawar zusammenzuarbeiten und aktuelle Entwicklungen der Lehre des dortigen Studiengangs „Political Science and Mass Communication“ gemeinsam zu überdenken. Hierzu wurde bereits im April 2012 ein erster gemeinsamer Workshop im Rahmen des laufenden Projektes veranstaltet.

Über einen Zeitraum von drei Jahren (2012 bis 2014) arbeiten beide Projektpartner nun gemeinsam an verschiedenen Vorhaben, wie beispielsweise der Erstellung von Lehrplänen, der Planung von Seminaren, Summer Schools und Partnerschaftsprogrammen der Zivilbevölkerung. All dies findet sowohl in Erfurt, als auch in Peshawar statt, was einen regen Austausch zwischen den Fakultäten und Studierenden ermöglicht. Zudem bietet das Projekt dem hiesigen Lehrstuhl die Möglichkeit, sich mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Partnerregion Khyber-Pakhtunkhwa zu vernetzen. Das Projekt wird durch Mittel des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) finanziert, die im Rahmen der Förderlinie „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ vergeben wurden. Das Besondere an der Partnerschaft ist, dass sie mit der zivilgesellschaftlichen Vernetzung über den traditionellen akademischen Dialog hinaus geht und damit die Verständigung und den gegenseitigen Respekt unter allen Teilnehmer fördert.

In dieser Woche nun startet das Blockseminar „Internet Politics“ an der Universität Erfurt, dessen Inhalte bereits im Vorfeld in genanntem Workshop gemeinsam erarbeitet wurden. Neben den regelmäßigen Seminarsitzungen werden die Studierenden die Möglichkeit bekommen, an Stadtführungen in Erfurt und Weimar sowie an einer Exkursion zur Wartburg teilzunehmen.

Für dieses Jahr sind außerdem zwei weitere Programme geplant: So findet vom 1. bis 12. August die Summer School „Traditional Media vs. New Media“ – erneut in Erfurt – statt, während im Rahmen des zweiten Programms im Oktober neun Erfurter Studierende, begleitet von Prof. Dr. Jamal Malik, zu einem akademischen Austausch nach Pakistan reisen werden.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Jamal Malik

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