Universität Erfurt

Der Atlas als grafische Visualisierung der Welt: Pressemitteilung Nr.: 95/2011 - 21.06.2011

Jean-Marc Besse
Jean-Marc Besse

„The space of the atlas: graphic forms and cognitive practices” ist der Titel eines englischsprachigen Gastvortrags, zu dem die Forschungsbibliothek und das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt alle Interessierten am Donnerstag, 30. Juni, im Rahmen der zweiten „Gothaer Kartenwochen“ einladen. Referent ist Prof. Dr. Jean-Marc Besse, Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Paris. Beginn ist um 18.15 Uhr im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein. Der Eintritt ist frei.

„Ich werde in meinem Vortrag den Atlas vor allem als ein visuelles Mittel zur Präsentation geografischen Wissens betrachten“, kündigt Besse an. Dabei gehe es hauptsächlich um eine Beschreibung und Analyse der Methoden, mit denen der Atlas als eine Form der Visualisierung, aber auch der Aufbewahrung, der Organisation und der Konstruktion der geografischen Erkenntnisse dient. Daneben wird der Vortrag Konzeption und Praktiken des Raums herausstellen, die den Atlas als verlegerisches Produkt ausmachen. Bei der Betrachtung dieser unterschiedlichen Fragen stützt Besse sich auf die Atlanten und kartografischen Sammlungen, die in Europa am Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts, etwa zwischen 1560 und 1630, zusammengestellt wurden.

Jean-Marc Besse lehrt neben seiner Tätigkeit am CNRS Geografiegeschichte am Institut für Geografie der Université Paris 1 sowie Landschaftsgeschichte und -kultur an der Staatlichen Hochschule für Landschaftsbau in Versailles. Er ist zudem Mitherausgeber der Zeitschrift „Les Carnets du paysage“. In seinen Arbeiten hinterfragt Besse die Geografie sowie die unterschiedlichen Formen, die das Wissen und die Darstellung von Raum und Landschaft von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart angenommen haben, unter epistemologischen, historischen und anthropologischen Gesichtspunkten. Er ist Verfasser zahlreicher Artikel über die Geschichte des geografischen Wissens im 16. Jahrhundert und arbeitet zurzeit an einem Werk mit dem Titel „Qu‘est-ce que la géographie?“ (Was ist Geografie?) sowie an der Herausgabe der geografischen Texte von Jean-Jacques Rousseau.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Susanne Rau


Ansprechpartner für die Kartenwochen allgemein:

Dr. Petra Weigel

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