„…der Fremdling, der in deinen Toren ist“ lautet der Titel einer Tagung zum Thema „Liturgie und ihr Beitrag zur Integration von Migranten“, zu der das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt am 27. und 28. Mai in das Begegnungszentrum „Kleine Synagoge“ in Erfurt einlädt.
Der Umgang mit Migranten wird seit vielen Jahren diskutiert. Dabei geht es vor allem um politische, soziale und humanitäre Fragen. Die Bedeutung der religiösen Praxis in Migrationsprozessen ist nicht im Blick. Sie wird nun durch Forschungsprojekte des Theologischen Forschungskollegs an der Universität Erfurt untersucht. Den Schwerpunkt bildet die Frage nach dem Beitrag der Liturgie zur Beheimatung von Migranten. Die Tagung in Erfurt soll nun die Perspektive auf Länder und Regionen in der Gegenwart richten, die aufgrund ihrer jeweiligen Geschichte große Erfahrungen mit Migration haben: die USA, Tschechien, die Niederlande und Polen. „Der Fremdling, der in deinen Toren ist“ (Dtn 31,12) lebt in vertrauten Riten und Ritualen. Welche Bedeutung haben sie für ihn, wenn er sich in einer fremden Umgebung neu beheimaten muss? Über einzelne Fallbeispiele hinaus sind dabei systematische Fragen von Interesse: Führt die Integration von Migranten zu einer Inkulturation oder Konterkulturation, kommt es zu Synkretismen? Welche Rolle spielen dabei die Sprache, die Symbolik und andere Ausdrucksformen in der Liturgie? Wie gestaltet sich die Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Migranten sowie zwischen Ortskirche und Migranten mit Blick auf religiöse Praxis? Und schließlich: Welche Rückschlüsse sind für die Liturgiewissenschaft zu ziehen? Die Tagung in der Kleinen Synagoge will sich auf die Suche Antworten auf diese und weitere Fragen begeben.
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Prof. Dr. Benedikt Kranemann