Universität Erfurt

Griffelkunst in der Universitätsbibliothek: Pressemitteilung Nr.: 71/2011 - 05.05.2011

Erneut zeigt die Frühjahrs-Ausstellung der Griffelkunst-Vereinigung, die derzeit in der Erfurter Universitätsbibliothek zu sehen ist, die ganze motivische Kreativität vervielfältigter Kunst. Ein Höhepunkt ist dabei das Multiple von Stephan Balkenhol: eine charaktervolle Autoskulptur, mit der der international bekannte Künstler eine vollkommen neue Facette seines Schaffens zeigt.

Porträts der besonderen Art inszenierte auch Thorsten Brinkmann – er lichtete seinen Hund Ernie in sechs verschiedenen Zuständen ab. Verkleidung, Hintergrund und erzählerische Attribute verleihen dem Hund dabei einen jeweils anderen schauspielerischen Ausdruck, angesiedelt zwischen Melancholie und Humor. Die sechs Farbfotografien erscheinen in einer vom Künstler gestalteten Mappe. Eine andere Fotoserie ist dem Nachlass von Andreas Feininger (1906–1999) entnommen: Die sechs Schwarzweiß-Fotografien stammen allesamt aus den frühen 1940er-Jahren und spiegeln Feiningers große Begeisterung für seine neue Heimat. Die Bilder zeigen je drei der berühmten Städteporträts von New York und Chicago. Anja Tchepets, die im vergangenen Jahr den „Sechsten Graphikpreis“ der Griffelkunst-Mitglieder erhielt, schließt hier mit ihrer Serie „Omis und Homies“ nahtlos an. Dafür hat die aus St. Petersburg stammende Künstlerin in aufwendiger Hochdrucktechnik und leuchtenden Farben New Yorker Gang-Mitglieder, Homeboys oder Homies, verewigt – und russische Babuschkas, Omis, die das Stadtbild von St. Petersburg prägen. Ergänzt wird die aktuelle Ausstellung durch Radierungen von Kazuki Nakahara, Lithografien der in Berlin lebenden Künstlerin Jorinde Voigt, die an die Notation eines musikalischen Werks erinnern, surreale Phantombilder von Jürgen von Dückerhoff, zwei Farbfotografien von Julian Faulhaber, Lithografien von Ulrich Wellmann sowie einen zweiteiligen Hochdruck von Birgit Brandis.

Die Griffelkunst-Vereinigung, die nun schon seit mehr als 80 Jahren Originalwerke renommierter Künstler an ihre Mitglieder abgibt, führt damit ihre Edition namhafter Künstler fort. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Mai während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek zu sehen.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Patrick Rössler

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