Der Philosophie-Historiker Winfried Schröder fällt immer wieder auf – weil er die „geheimen“ und darum umso spannenderen Themen genau in den Blick nimmt und historische Allgemeinplätze gründlich ausfegt, egal ob es nun um Atheismus, Freidenker oder moralischen Nihilismus geht. Im Herbst erschien sein Buch „Athen und Jerusalem“. Darin zeigt er, dass Philosophen schon seit der Antike gewichtige Argumente gegen das Christentum vorzubringen hatten. Am Donnerstag, 15. Dezember, ist Winfried Schröder am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt zu Gast und wird einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Kelsos, Porphyrios, Julian. Die Wiederentdeckung der antiken Christentumskritik in der Neuzeit“ halten. Beginn ist um 19 Uhr im Seminarraum des Forschungszentrums auf Schloss Friedenstein (Pagenhaus).
In seinem Vortrag wird Schröder zeigen, dass die drei antiken Philosophen Kelsos, Porphyrios und Julian mit ihren antichristlichen Schriften entscheidende Impulse für die Christentumskritik seit dem 16. Jahrhundert geliefert haben. Dabei vergleicht er Antike und Neuzeit im Hinblick auf drei Streitpunkte: Glaubensbegriff, Wunderbegriff und Moralvorstellungen. Auf diese Weise lässt sich der Bruch mit der christlichen Tradition und damit der Beginn der Moderne deutlich besser verstehen und bewerten. Alle Interessierten sind zu diesem Vortrag herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
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Stefanie Kießling
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