„Religion und Recht“ ist der Titel einer öffentlichen Ringvorlesung des Interdisziplinären Forums Religion (IFR) der Universität Erfurt. In dieser Reihe wird der niedersächsische Landesrabbiner Jonah Sievers am kommenden Montag, 17. Januar, referieren. Sein Vortrag beschäftigt sich mit dem „Jüdischen Recht“ und behandelt damit ein gleichermaßen vielfältiges wie spannendes Thema. Denn das Judentum hat eine sehr reiche Rechtsgeschichte mit einer Vielzahl von Quellen, Auslegungsschulen und Rechtsinstitutionen.
Auch heute ist diese Rechtstradition lebendig, etwa in Gestalt des Talmud, mit dem sich jüdische Rechtsgelehrte bei der Suche nach der Lösung aktueller Rechtsfragen auseinandersetzen. Die Halacha, das jüdische Recht, hat Geltung für alle Juden. Doch gibt es sehr unterschiedliche Deutungen. Für die jüdische Rechtskultur ist eine Vielfalt der Deutungen charakteristisch. Rabbiner Sievers wird in dieses sehr komplexe Feld Einblicke aus der Sicht des Gelehrten wie des Praktikers geben.
Jonah Sievers, geb. 1971, ist Gemeinderabbiner in Braunschweig und seit 2008 Landesrabbiner in Niedersachsen. Er wurde nach dem Studium in Heidelberg am Leo Baeck College in London zum Rabbiner ausgebildet. Sein Spezialgebiet ist das jüdische Recht. Sievers ist Mitglied und Geschäftsführer der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ARK). Er hat u.a. das im Gütersloher Verlagshaus erscheinende hebräisch-deutsche Jüdische Gebetbuch mit herausgegeben.
Die öffentliche Vorlesung findet auf dem Campus der Universität im Hörsaal 3, Lehrgebäude 1, direkt an der Nordhäuser Straße statt. Sie beginnt um 18.15 Uhr. Zu dieser öffentlichen Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Weitere Informationen / Kontakt:
Prof. Dr. Benedikt Kranemann
- +49(0)361/737-2566
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