Die zur Universität Erfurt gehörende Forschungsbibliothek Gotha bekommt am Mittwoch, 16. Juni, insgesamt 400 Bände moderner numismatischer Literatur geschenkt. Schenker ist Dr. Wolfgang Steguweit, der bis zum Jahr 1988 die Münzsammlungen des Gothaer Schlossmuseums geleitet hatte und anschließend, bis zu seinem Ruhestand 2009, Hauptkustos des Münzkabinetts Berlin in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz war.
Die umfangreiche Schenkung aus aktuellen Monographien und Zeitschriften zu antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münzen und Medaillen ergänzt die mehr als 3.200 Titel umfassende Sammlung an historischer numismatischer Literatur der Gothaer Bibliothek, die zu den bedeutenden deutschen Sammlungen zählt. Sie entstand zeitgleich mit einer hervorragenden Kollektion von Münzen unter Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, der im Bibliotheksflügel des Schlosses Friedenstein auch ein Münzkabinett einrichten ließ, das heute zu den schönsten barocken Kabinetten seiner Art zählt. Der Herzog beschäftigte zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch Europas produktivsten Medailleur, Christian Wermuth. Über ihn und diejenigen Gelehrten, die in Gotha Numismatikgeschichte geschrieben haben, spricht Wolfgang Steguweit anlässlich seiner Schenkung in seinem Vortrag „Von Gotha in die Welt. Münzprägung, Münzforschung und Medaillenkunst im Zeitalter des Barock“, der im Rahmen der Vortragsreihe des Freundeskreises der Forschungsbibliothek stattfindet. Beginnt ist um 18.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Während die Münzen im Schlossmuseum der Stiftung Schloss Friedenstein zu besichtigen sind, kann die numismatische Literatur in der Forschungsbibliothek genutzt werden. Das historische Münzkabinett ist jeweils mittwochs um 15 Uhr, zu den wöchentlichen Bibliotheksführungen und nach Anmeldung für Besucher geöffnet.