Universität Erfurt

Über die Kunst des Pansori: Pressemitteilung Nr.: 134/2010 - 14.06.2010

Professor Dr. Ahn Mun-Yeong, einer der renommiertesten südkoreanischen Germanisten und literarischen Übersetzer, ist in dieser Woche, vom 14. bis 19. Juni,  auf Einladung der Vizepräsidentin für Internationales zu Gast an der Universität Erfurt. Im Rahmen des Seminars „Verwandlung und Identität“ von Dr. Sylvia Bräsel wird er am Donnerstag, 17. Juni, an einer Gesprächsrunde teilnehmen, die von 8.15 bis 9.45 Uhr im Lehrgebäude 1, Raum 218, stattfindet. Ein weiterer Termin findet bereits am Mittwoch, 16. Juni, statt. Professor Ahn Mun-Yeong hält dann einen Vortrag über die koreanische Version des Iphigenie-Motivs im Pansori „Simcheong-ga“ - eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt im Rahmen der Thüringer Literatur- und Autorentage. Beginn ist um 19 Uhr in der Eckermann-Buchhandlung in Weimar, Marktstraße 2. Die Einführung hält Dr. Sylvia Bräsel von der Universität Erfurt.

Professor Dr. Ahn Mun-Yeong hat sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit der Kunst des „Pansori“- Singens verschrieben. Pansori ist eine ungewöhnliche und schwer zu erlernende Kunstrichtung, die nur von einem  einzelnen Sänger bzw. einer Sängerin vorgetragen und von einem Musiker auf der Fasstrommel begleitet wird. Gesangs- und Erzählpassagen wechseln sich dabei ab.  Im Jahr 2003 wurde Pansori von der UNESCO als „Meisterwerk der mündlichen Überlieferung und Erbe der Menschheit“ anerkannt  Diese „gesungenen Romane Koreas“ sind wahrscheinlich aus der schamanistischen Tradition und den  Mythen und Märchen des Landes entstanden. Sie  erzählen von konfuzianistischen Tugenden – wie eben der vorbehaltlosen  Elterntreue der Tochter im Pansori „Simcheong-ga“.  Hier schließt sich der Kreis zum Thema des Vortrags von Prof. Ahn: Iphigenie und Simcheong werden in einen kulturübergreifenden Kontext gesetzt.

Zur Person:
Ahn Mun-Yeong; einer der führenden Germanisten Südkoreas,  studierte Germanistik und  Koreanistik, später auch Sinologie und Europäischen Kunstgeschichte als Stipendiat des DAAD und der Friedrich Ebert-Stiftung an der Universität Bonn. 1983 folgte die Promotion zum Spätwerk von Rilke, seit 1984 ist er Professor der Germanistik an der Chungnam Nationaluniversität in Daejeon – etwa 150 Kilometer von Seoul entfernt. Ahn Mun-Yeong ist Humboldt-Stipendiat und erhielt 1994 den Übersetzerpreis für seine Rilke-Übertragungen ins Koreanische. Er war Präsident der Koreanischen Goethe-Gesellschaft  und ist nach wie vor als Übersetzer und Pansori-Sänger tätig.

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Sylvia Bräsel


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