Universität Erfurt

Jump Cuts: Migrationsgeschichten in filmischer Perspektive : Pressemitteilung Nr.: 133/2010 - 11.06.2010

„Jump Cuts – Migration im Film“ ist der Titel einer Veranstaltungsreihe, zu der der Fachbereich Kunst der Universität Erfurt zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und der Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen einlädt. Von Juni bis Oktober finden dabei verschiedene Filmpräsentationen mit anschließender Diskussion statt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr im Hörsaal 112, Am Hügel 1 in Erfurt. Der Eintritt ist frei.

Die Filmreihe „Jump-Cuts“ beleuchtet die filmische Bearbeitung von Migrationsgeschichten aus unterschiedlichen Perspektiven. Den Auftakt bildet eine Reise in eigene Heimatkonstruktionen, womit eine selbstreflexive Betrachtung am Beginn der Reihe steht. Ebenfalls am ersten Filmabend wird in einem dokumentarischen Film mit Bezug zu Vietnam der Blick auf die Konstruktion des anderen gelenkt, die mit jeder filmischen Produktion stattfindet. Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Heimat-Orten wird dann beim nächsten Termin mit einem Film über einen emigrierten senegalesischen Wissenschaftler aus der Perspektive des Protagonisten thematisiert und beim letzten Termin schildert ein Film unterschiedliche Versuche des Ankommens von Spätaussiedlern in einer fremden Welt.

Mit der Filmreihe möchten die Initiatoren das Gespräch über Migration und ihre mediale Repräsentation als ein für die heutige Einwanderungsgesellschaft wichtiges Thema anregen. Jeder Filmabend wird von einem Referenten thematisch eingeleitet, den gegenseitigen Austausch sollen anschließende Diskussionen mit dem Publikum und weiteren Gästen ermöglichen.

Konzeption und wissenschaftliche Begleitung der Reihe liegen in den Händen von Prof. Dr. Ulrike Stutz von der Universität Erfurt.


Programmübersicht

24. Juni 2010
Thema „Perspektiven auf Heimat“
Einführung: Heike Depenbrock, Erfurt

„Im Anfang war der Blick“
Regie: Bady Minck
Österreich/Luxemburg 2003, 45 min, dt.
Perspektiven auf die künstliche „Natürlichkeit“ österreichischer Landschafts-Arrangements anhand von ineinandergeblendeten Postkartenansichten in einem Experimentalfilm. Blickreise zur Konstruktion von Heimat.
   
„One Dollar Story: Vietnam“
Regie: Arne und Patricia Machart
Vietnam/Österreich 2005, 30 Min., dt.
Das Filmemacherpaar reist nach Vietnam und wird dort mit dem Interesse der Bevölkerung an Dollarnoten konfrontiert. Es entsteht ein Tauschgeschäft, bei dem die Einheimischen den Filmemachern biografische Geschichten für einen Dollar verkaufen. Diese Sammlung wird ergänzt durch die Geschichten von drei nach Österreich emigrierten Vietnamesen, die von ihrer Flucht und dem Leben in Österreich berichten.

8. Juli 2010
Thema „Neue Heimaten“
Einführung: Julien Enoka Ayemba

„L’Absence“
Regie: Mama Keïta
Guinea/Frankreich 2009, 84 Min, Frz./Wolof m. engl. UT
Film über den nach Frankreich emigrierten senegalesischen Wissenschaftler Adama, der sich in seiner neuen Heimat zugehörig fühlt und in Konflikt mit Familienmitgliedern in der alten Heimat gerät. Beispiel für einen kosmopolitisch ausgerichteten Autorenfilm mit Bezug zu Afrika. (Bestes Drehbuch, FESPACO-Preis 2009)

27. Oktober 2010
Thema „Orientierungen im Übergang“
Einführung: Melanie Pohner

„Mondlandung“
Regie: Till Endemann
Deutschland 2003, 90 Min., Russisch m. dt. UT
Film über den Konflikt zweier Brüder, die mit ihrer Familie als Spätaussiedler nach Deutschland emigrieren und unterschiedliche Entwicklungen vollziehen. Entstanden im Auftrag des Innenministeriums Baden Württemberg als Präventionsangebot.

 

Flyer

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Ulrike Stutz

Fachbereich Kunstpädagogik, Universität Erfurt



 

Navigation

Werkzeugkiste