Universität Erfurt

Über die Entstehung des Notstandsbegriffs : Pressemitteilung Nr.: 121/2010 - 04.06.2010

Gregory Clancey
Gregory Clancey

Das Historische Seminar und die Plattform „Weltregionen und Interaktionen“ der Universität Erfurt laden im Sommersemester zu einer öffentlichen Vortragsreihe unter dem Titel „Umweltgeschichte in globaler Perspektive“ ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium, der Stadt Erfurt sowie der Landeszentrale für politische Bildung statt  - noch bis zum 6. Juli, immer dienstags von 18 bis 20 Uhr in der Kleinen Synagoge in Erfurt. Nächster Termin ist der 8. Juni. Professor Gregory Clancey aus Singapur spricht dann zum Thema „Nature, Disaster and the State of Emergency in Japan and the U.S., 19th to 20th Centuries“. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt, der Eintritt ist frei.

In der Veranstaltung geht es um den Begriff des „Notstands“. Professor Clancey spricht über dessen Entstehung und  Verbreitung, aber auch über die Konsequenzen für politisches und wirtschaftliches Handeln. So wurde der Notstandbegriff erstmals mit dem britischen „Emergency Powers Act“ von 1920 eingeführt. Aber nicht nur politische Ereignisse spielten bei der Entstehung des Begriffs eine Rolle, sondern auch andere Faktoren, beispielsweise Umweltkatastrophen, wie Clancey am Beispiel der USA zeigen wird. Und auch in Japan wurde der Notstandsbegriff erstmals nach dem großen Erdbeben von 1923 eingeführt und hat sich seither im allgemeinen Sprachgebrauch verbreitet und auf andere Bereiche Einfluss genommen. Schließlich macht der Referent deutlich, dass Naturkatastrophen und ähnliche Ereignisse uns auffordern, das Verhältnis zwischen Umwelt- und politischer Geschichte in neuem Licht zu sehen und uns über die intime Beziehung zwischen beiden klar zu werden.

Zur Person:
Gregory Clancey ist Associate Professor am Department of History und am Asia Research Institute der National University of Singapore. Zugleich amtiert er dort als Assistant Dean (Undergraduate Matters) der Faculty of Arts and Social Sciences. Seine Promotion erhielt er am Massachusetts Institute of Technology. Im Mittelpunkt von Professor Clanceys Forschungen stehen die sozialen und kulturellen Einflüsse auf die Entwicklung von Wissenschaft und Technik im modernen Asien.

Weitere Informationen / Kontakt:

Monika Leetz

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