Universität Erfurt

Von Erfurt nach Harvard: Pressemitteilung Nr.: 98/2009 - 04.06.2009

Die VolkswagenStiftung schickt drei junge Geisteswissenschaftler für ein Jahr an das Humanities Center der Harvard University. Einer von ihnen ist Dr. Detlef von Daniels, Postdoktorand am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt. Dekan Professor Dr. Hans Joas freut sich mit dem Nachwuchswissenschaftler über die Auszeichnung, die „…erneut die hohe Forschungsqualität der Kollegiaten des Max-Weber-Kollegs“ belege. Die VolkswagenStiftung stellt für das „Harvard-Fellowship“ mit einer Laufzeit von einem Jahr rund 100.000 Euro zur Verfügung.

Der 39-jährige Philosoph Dr. Detlef von Daniels arbeitet über politische Philosophie. „Commonwealth – Modell für eine poststaatliche politische Philosophie?“ lautet sein aktuelles Thema. Der Begriff Commonwealth steht meist für das (britische) „Commonwealth of Nations“. Im Wortsinn bedeutet Commonwealth „gemeinsamer Wohlstand“ und steht für einen freiwilligen Zusammenschluss unabhängiger Staaten, die gemeinsame Ziele verfolgen. Derartige „suprastaatliche“ Institutionen, aber auch substaatliche Organisationen wie private Interessensgruppen beeinflussen in zunehmendem Maße die Fähigkeit einer Nation, ihre ökonomischen oder sozialen Aufgaben wahrzunehmen. Ist unter diesen Bedingungen der Staat überhaupt noch Voraussetzung für die Aufrechterhaltung von politischer Ordnung? Und sind alternative politische Formen denkbar, die nicht auf Staatlichkeit basieren? Dr. Detlef von Daniels vom Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt wird sich in Harvard mit der Entwicklung der politischen Philosophie eines Commonwealth beschäftigen. Er möchte unter anderem mit Hilfe eines Stufenmodells der Rechtsentwicklung zeigen, dass eine politische Philosophie der nicht¬staatlichen politischen Ordnung vorstellbar ist – eben: ein Commonwealth.

Bereits zum zweiten Mal hat die VolkswagenStiftung – in Kooperation mit dem Humanities Center der Harvard University – ihre „Fellowships für Postdoktorandinnen und -doktoranden aus den Geisteswissenschaften am Humanities Center der Harvard University“ vergeben. Junge, hochqualifizierte Postdoktoranden aus deutschen Hochschulen erhalten für ein Jahr die Möglichkeit, am Humanities Center ihre Forschungskompetenz und ihr Forschungsprofil auf einem zukunftsweisenden geisteswissenschaftlichen Gebiet international zu stärken und weiter zu entwickeln. Für 2010 und 2011 plant die Stiftung zwei weitere Ausschreibungsrunden ihrer „Fellowships at Harvard“.

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