Die Graduiertenschule „Religion in Modernisierungsprozessen“ der Universität Erfurt wird am Dienstagabend (19. Mai 2009) feierlich eröffnet. Derzeit 35 Nachwuchswissenschaftlern, die Fragestellungen auf dem Gebiet der Religionsforschung nachgehen, werden an der Graduiertenschule attraktive Bedingungen für ihre Arbeit geboten, um neue Auffassungen von Religion in Modernisierungsprozessen zu erarbeiten. Der Freistaat Thüringer fördert die Graduiertenschule für vier Jahre über das Landesprogramm ProExzellenz mit jährlich 350.000 Euro.
Die Graduiertenschule führt die Erfurter Religions-, Sozial-, Literatur-, Medien- und Geschichtswissenschaften, die Theologie und die Philosophie zusammen. „Das Studienprogramm bietet thematische Verknüpfungen, um den Wandel des religiösen Lebens in Europa, die Koexistenz alter und neuer Religionen, den Transfer von Ritualen und die Neuformatierung von Religion und Recht zu untersuchen“, so der Sprecher Professor Dr. Jörg Rüpke.
Die Graduiertenschule ist um das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien, das Interdisziplinäres Forum Religion und das Forschungszentrum Gotha gruppiert. Diese werden ergänzt durch zwei temporäre, drittmittelfinanzierte Graduiertenkollegs für „Mediale Historiographien“ und Graduiertenkolleg „Kulturelle Orientierungen und Gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa“ sowie die Kollegforschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“. „Die Einrichtung von Forschungsteams der Graduiertenschule, die innerhalb einzelner Träger oder in Kooperation zwischen Trägern zusammenarbeiten, bilden ein dichtes Netz von Arbeits- und Kommunikationsbeziehungen. An verschiedenen Schnittstellen tauschen sie ihre unterschiedlichen thematischen Perspektiven und disziplinären sowie methodischen Herangehensweisen aus“, erläutert Rüpke.
Zur Eröffnung am Dienstag wird es ein Grußwort des Präsidenten der Universität Prof. Dr. Kai Brodersen, einen Bericht des Sprechers der Graduiertenschule und einen Vortrag von Professor Dr. Martin Mulsow zum Thema „Aufklärung – mit oder ohne Religion?“ geben.
Zu der Veranstaltung, die um 18.15 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge an der Stadtmünze 5 beginnt, sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Außerdem wird nochmals auf das Pressegespräch zur Vorstellung des universitären Schwerpunkts Religion am 20. Mai um 13 Uhr in der Villa Martin verwiesen, bei dem auch der Sprecher der Graduiertenschule als Gesprächspartner zur Verfügung stehen wird.