Universität Erfurt

Studium Fundamentale der Universität Erfurt international nachgefragt: Pressemitteilung Nr.: 66/2008 - 29.04.2008

Auf Einladung der Universität Bern hat die Vizepräsidentin der Universität Erfurt für Studium und Lehre, Professor Dr. Andrea Schulte, am vergangenen Wochenende das Erfurter Modell des Studium Fundamentale in der Schweiz vorgestellt. „Das Studium Fundamentale unserer Universität ist einzigartig in der deutschsprachigen Hochschullandschaft“, so Schulte. „Viele Universitäten zeigen sich interessiert an diesem Konzept, fragen nach, wollen davon lernen; etliche haben das Studium Fundamentale in ähnlicher oder modifizierter Form mittlerweile in ihr eigenes Profil aufgenommen.“

Das Studium Fundamentale ist fester Bestandteil der Ausbildung in den Bachelor-Studiengängen (BA) der Universität. Das Gesamtkonzept der BA-Studiengänge umfasst vier Ausbildungssäulen: Studenten und Studentinnen wählen eine Hauptstudienrichtung (1. Säule) und eine Nebenstudienrichtung (2. Säule), in denen ein wissenschaftlich fundiertes Überblickswissen zum Erwerb analytischer und methodischer Kompetenzen vermittelt wird. Als dritte Ausbildungssäule ist das Studium Fundamentale für alle Studenten und Studentinnen verpflichtend. „Hochschulabsolventen und –absolventinnen des 21. Jahrhunderts benötigen Schlüsselkompetenzen, um auf die Arbeits- und Berufswelt, aber auch auf ihren persönlichen Alltag vorbereitet zu sein“, erklärt Schulte. Der Studienbereich Berufsfeld als vierte Ausbildungssäule hält allen Studenten und Studentinnen Angebote zur Vorbereitung auf bestimmte Berufsfelder vor und ergänzt und vertieft damit das Studium Fundamentale. Beide Studienbereiche sehen gleichermaßen die integrale Berücksichtigung der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen vor.

Schlüsselkompetenzen gehen über die Aneignung von fachlichem Wissen hinaus und sind für das spätere Berufsleben von besonderer Bedeutung. Aber nicht nur fach- und professionelle Berufskompetenzen sollen gefördert werden, sondern auch im Sinne eines ganzheitlichen Lernens profane Alltags- und Lebenskompetenzen. Anbahnung und Förderung von Kompetenzen erfolgen in den Studienfeldern des Studium Fundamentale „Methodisch-theoretisches Vermittlungs- und Grundlagenwissen“ und „Ästhetisches Wahrnehmungsvermögen“. In ihnen werden die fünf Kompetenzen „Urteilskompetenz“, „Vermittlungskompetenz“, „ästhetisches Wahrnehmungsvermögen“, „soziale Kompetenz“ und „interkulturelle Kompetenz“ gestärkt.

So kommt es nicht von ungefähr, dass die Studenten und Studentinnen vom ersten Semester an mit Hochschullehrern und –lehrerinnen aus verschiedenen Disziplinen in Veranstaltungen zusammengeführt werden, in denen die traditionellen Grenzen der wissenschaftlichen Fächer überschritten werden. Diese interdisziplinären Veranstaltungen verstehen sich als heilsames Gegengewicht zu einer extremen Spezialisierung, die inzwischen das Universitätsstudium kennzeichnet. In den Seminaren begegnen sich Studenten und Studentinnen aller Studienrichtungen und aller Fachsemester; darin liegt die besondere Pointe.

Immer häufiger haben Studenten und Studentinnen eigene Ideen zur Planung und Organisation von Veranstaltungen im Studium Fundamentale. Nicht selten können sie ihre Dozenten und Dozentinnen von ihrer Idee überzeugen und sie motivieren, die Betreuung der Veranstaltung zu übernehmen. „Diese Veranstaltungen sind ein wichtiges Element für das Selbstverständnis und die Identifikation mit dem Studium“, bekräftigt Schulte.

Viele der Erfurter Studenten und Studentinnen schätzen das Studium Fundamentale, melden aber auch Verbesserungen an. Deshalb soll es weiterentwickelt werden. Dieses unverwechselbare Merkmal ist Teil eines innovativen BA-Studiums. Die Universität ist davon überzeugt, dass sie damit ihre Absolventen und Absolventinnen fachlich, sozial und technisch auf die Arbeits- und Berufswelt gut vorbereitet.

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