„Schatzkammer Gotha“ ist das Titelthema der heute (12. Februar 2009) erscheinenden Ausgabe der Erfurter Universitätszeitung CAMPUS. Die Redaktion widmet sich darin ausführlich den Forschungseinrichtungen auf Schloss Friedenstein und der ebenfalls zur Universität gehörenden Sammlung Perthes.
Der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch hat das Gasteditorial für die erste Ausgabe des Jahres 2009 übernommen und stellt darin das „Barocke Universum Schloss Friedenstein“ und die Planungen für das Perthes-Forum vor.
Bei einem Besuch vor Ort ließ sich der verantwortliche CAMPUS-Redakteur Jens Panse von Dr. Petra Weigel über den Stand der Erschließungsarbeiten an der wertvollen Perthes-Sammlung informieren. Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie zusammen mit derzeit 19 Mitarbeitern damit beschäftigt, Ordnung in den riesigen Fundus zu bringen und die Benutzbarkeit der Sammlung wieder herzustellen. Eine Herkules-Aufgabe, zählt doch die Sammlung Perthes weltweit zu den größten geografisch-kartografischen Spezialsammlungen. Sie ging aus den historischen Sammlungen des 1785 gegründeten Gothaer Verlages Justus Perthes hervor. Im Januar 2003 erwarb der Freistaat Thüringen mit den Mitteln der Kulturstiftung der Länder den umfangreichen Sammlungsbestand, der in die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha übernommen wurde und seitdem am Standort Gotha betreut wird.
„Gotha kann international vorn mitspielen“, zeigt sich der neue Direktor des Forschungszentrums Gotha, Prof. Dr. Martin Mulsow, im CAMPUS-Interview überzeugt. Mit dem Einzug in das sanierte Pagenhaus werde das 2004 gegründete Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien über optimale Arbeitsbedingungen verfügen. Mit internationalen Tagungen und Forschungskooperationen will er eine „mitteldeutsche Aufklärungsforschung“ voranbringen. Gemeinsame Projekte plant er auch mit den Einrichtungen auf Schloss Friedenstein. Es sei ein „außerordentlicher Glücksfall“, dass eine Institution in diesem Spektrum erhalten ist. Der Beitrag des Forschungszentrums sei es, die geistigen Grundlagen des barocken Universalismus aufzuarbeiten.
Die Direktorin der Forschungsbibliothek, Dr. Kathrin Paasch, berichtet in der Ausgabe über neue Wege bei der digitalen Erschließung der wertvollen Bestände. Eine wissenschaftliche Kooperation mit der Universität Frankfurt ermöglicht mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft den Bestand politischer Predigen zu erschließen und online verfügbar zu machen. Im Rahmen der Digitalisierung wurde erst jüngst die wertvolle Myconius-Bibel wiederentdeckt (vgl. Pressemitteilung 24-09). Berichtet wird auch über die engagierte Arbeit des Freundeskreises, der seit drei Jahren für die Forschungsbibliothek aktiv ist, und die geplanten Baumaßnahmen auf Schloss Friedenstein.
„Der Schatz Gotha schlägt sich nicht in Studierendenzahlen nieder, aber wir haben damit eine Sonderaufgabe für Thüringen übernommen, für die wir fest auf die Unterstützung des Freistaats bauen“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Brodersen. Mit der aktuellen Ausgabe der Universitätszeitung wolle man die Bedeutung der Arbeit in Gotha unterstreichen.
Die neue Ausgabe der Universitätszeitung CAMPUS ist ab 13. Februar an der Universität Erfurt sowie an der Forschungsbibliothek Gotha kostenfrei erhältlich. Online ist die Ausgabe bereits veröffentlicht.
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