Universität Erfurt

Max-Weber-Kolleg legt Rechenschaftsbericht vor: Pressemitteilung Nr.: 233/2009 - 17.12.2009

Habilitierte und Promovierte mit Doktorhüten (v.l.): Dr. Manfred Gehrmann, Dr. Austin Harrington, Dr. Christof Mandry, Christian Westerhoff, Anja Finger, Stefanie Westermann, Prof. Dr. Hans Joas.

Anlässlich der Eröffnung des Akademischen Jahres hat das Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt in dieser Woche nicht nur Doktorhüte vergeben, sondern auch seinen Rechenschaftsbericht für das vergangene Jahr vorgelegt.

Dekan Prof. Dr. Hans Joas berichtete, das die Arbeit des Max-Weber-Kollegs im abgelaufenen Jahr in erster Linie vom Aufbau der Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ und von der Mitwirkung an der Inbetriebnahme der Graduiertenschule „Religion in Modernisierungsprozessen“ der Universität Erfurt geprägt war. Als erstes Ergebnis der inhaltlichen Auseinandersetzungen hat die Kolleg-Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft im September 2009 ein Arbeitsprogramm vorgelegt, das mit großem Interesse aufgenommen wurde. Auch die Graduiertenschule „Religion in Modernisierungsprozessen“ sei mit ihrer Arbeit vorangekommen, erklärte Joas. Sie wurde um einen weiteren Träger, die Nachwuchsgruppe „Religiöse Rituale im Alten Europa in historischer Perspektive“ unter Leitung von Dominik Fugger, erweitert. Die Nachwuchsgruppe wird nun im Januar mit einer von mehreren Stiftungen finanzierten Tagung erstmals im größeren Umfang auf sich aufmerksam machen.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt „Mobilisierung von Religion in Europa“ wurde im Frühjahr 2009 erfolgreich mit einer Tagung abgeschlossen. Der im Rahmen des Projekts beschäftigte Theologe, Dr. Christof Mandry, hat kurz darauf seine Habilitation an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Erfurt eingereicht und Ende des Sommersemesters bereits seine Antrittsvorlesung als Privatdozent gehalten.
Aber auch am Max-Weber-Kolleg hat eine Habilitation stattgefunden, denn seit dem abgelaufenen Jahr verfügt es über das Habilitationsrecht, in enger Kooperation mit der jeweiligen Erfurter Fakultät, in der das Habilitationsfach ebenfalls verankert ist. Der Erste, der erfolgreich am Max-Weber-Kolleg habilitiert wurde, ist Austin Harrington, der die Lehrbefähigung für Soziologie im Juni 2009 am Max-Weber-Kolleg nachgewiesen hat. Er vertritt derzeit für einige Semester eine Professur an der Viadrina, der Universität Frankfurt/Oder. Besonders erfreulich, sei, sagte Prof. Hans Joas in seinem Bericht, dass alle jungen Habilitierten am Max-Weber-Kolleg im Berichtszeitraum auf Lebenszeitprofessuren berufen wurden: der Juniorprofessor für Soziologie, Dr. Stephan Moebius, an die Universität Graz; die Heisenberg-Stipendiatin im Fach Geschichte, Dr. Birgit Emich, an die Universität Erlangen-Nürnberg; der Heisenberg-Stipendiat, Dr. Thomas Kern (Soziologie), an die Universität Heidelberg.

Darüber hinaus wurden 2009 fünf Doktorarbeiten am Max-Weber-Kolleg eingereicht. Zusätzlich hat der Gastkollegiat Christoph Lundgreen erfolgreich promoviert. Drei der Arbeiten wurden bereits erfolgreich verteidigt. Im April 2009 fand die mündliche Promotionsprüfung von Karina Becker (Dissertation: „Klein- und mittelständische Unternehmen im Spannungsfeld von Autonomie und Standardisierungsdruck der neu regulierten Finanzmärkte“) statt; im August 2009 wurde Stefanie Westermann (Dissertation: „Von da an trag ich bis ans Lebensende dieses Mahnmal. Der Umgang mit den nationalsozialistischen Zwangssterilisationen in der Bundesrepublik Deutschland und die Perspektive der Betroffenen“) promoviert. Anja Finger hat ihre Dissertation zum Thema „Wake-Up Calls: Sleep Discipline and Its Subject/s. A Study in Ideology Critique, the Critique of Religion and Cultural Criticism“ eingereicht. Das Promotionskolloquium fand am 15. Dezember 2009 statt. Kathi Beier hat Ende September ihre philosophische Dissertation zum Thema „Selbsttäuschung“ eingereicht; Christian Westerhoff im Dezember seine geschichtswissenschaftliche Arbeit über „Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg“, d.h. die Rekrutierung und Beschäftigung osteuropäischer Arbeitskräfte in den von Deutschland besetzten Gebieten. Die Doktorarbeit von Manfred Gehrmann ist gerade als Buch mit dem Titel „Die Überwindung des ‚Eisernen Vorhangs ’. Die Abwanderung aus der DDR in die BRD und nach West-Berlin 1949-1989 als innerdeutsches Migrantennetzwerk“ erschienen, was ihm nun erlaubt, den Doktortitel offiziell zu führen.

Weitere Informationen / Kontakt:

Bettina Hollstein

Navigation

Werkzeugkiste