Universität Erfurt

Uni Erfurt schließt Lücke in der deutschen Forschungslandschaft: Pressemitteilung Nr.: 211/2009 - 25.11.2009

Die Universität Erfurt eröffnet am kommenden Freitag und Samstag, 27./28. November, im Beisein von Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Brodersen und Bischof Dr. Joachim Wanke ein bundesweit einmaliges Theologisches Forschungskolleg über Kirchen in Minderheitensituationen. Es vergleicht Rahmenbedingungen und pastorale Konsequenzen der Diaspora-Kirchen in verschiedenen Ländern. Die Einrichtung wird eng mit der Katholisch-Theologischen Fakultät vernetzt sein und aus Drittmitteln finanziert. Leiter des Kollegs wird der Erfurter Theologie-Professor Dr. Benedikt Kranemann.

Mit dem Kolleg wird eine weitere Lücke in der deutschen Forschungslandschaft geschlossen. Doktoranden wie Postdoktoranden bietet es künftig die Chance, an einer für ihre religionsbezogene Forschung bekannten Universität ihre eigene wissenschaftliche Arbeit aufzubauen. Zugleich will das Theologische Forschungskolleg auch Fellows, also etablierten Wissenschaftlern, einen Ort bieten, um unter besten Arbeitsbedingungen Forschungsprojekten auf Zeit nachgehen zu können. Die Universität Erfurt bietet dafür ein hervorragendes Umfeld: Zahlreiche Disziplinen, die sich mit Fragen von Religion und Theologie befassen, eine sehr gute Infrastruktur und viele Forschungsinstitutionen unter dem Dach des universitären Schwerpunkts Religion bieten ausgezeichnete Arbeitsmöglichkeiten und erleichtern die Kooperation über die Fächergrenzen hinaus. „Durch die Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern und Fellows wollen wir eine besonders kreative Arbeitsatmosphäre schaffen“, erläutert Prof. Dr. Kranemann.

Das Forschungskolleg wird sich schwerpunktmäßig mit Christentum und Kirche in Minderheitssituationen beschäftigen. Dies liege angesichts der besonderen Geschichte und pastoralen Situation der Kirche in Ost- und Mitteldeutschland nahe, sagt Kranemann. Die Forschungsarbeit werde jedoch weit darüber hinausgehen, Geschichte wie Gegenwart in den Blick nehmen und sich mit Diasporasituationen in ganz unterschied¬lichen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten beschäftigen. Bereits die Eröffnungstagung fragt nach dem Selbstverständnis katholischer Theologie an der Universität heute. Ihr Titel: „Hohe Schule oder Orchideenfach?“ – Was muss die (katholische) Theologie im kulturellen Kontext des beginnenden 21. Jahrhunderts prägen? Über die Theologie in den Wissenschaftslandschaften und Gesellschaften Europas werden dann Prof. Dr. Lieven Boeve, Leuven, Prof. Dr. Andrea Grillo, Padua/Rom, Prof. Dr. Miklós Tomka, Budapest, und Prof. Dr. Karl-Wilhelm Merks, ehem. Tilburg, sprechen.

Die ersten Gastwissenschaftler werden im kommenden Jahr in Erfurt erwartet. Ein kleines Promotionszentrum hat bereits im Wintersemester die Arbeit aufgenommen. Kontakte zu Instituten und Fakultäten in West- wie Osteuropa sollen zudem den Aufbau internationaler Kontakte und Netzwerke zügig vorantreiben. Kranemann: „Das Forschungskolleg beginnt bescheiden, unser Ziel ist es aber, möglichst rasch Akzente zu setzen und uns in die wissenschaftliche Diskussion mit eigenen Fragen und Themenstellungen engagiert einzubringen“.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Benedikt Kranemann

Homepage des Forschungskollegs
http://www2.uni-erfurt.de/theologisches-forschungskolleg/

Programm der Eröffnungstagung
http://www2.uni-erfurt.de/theologisches-forschungskolleg/aktuelles.htm

 

 

 

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