Universität Erfurt

Auf den Spuren Martin Luthers: Pressemitteilung Nr.: 207/2009 - 19.11.2009

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt lädt am kommenden Montag, 23. November 2009, zu einer öffentlichen Gastvorlesung des Tübinger Kirchenhistorikers Ulrich Köpf an historischer Stätte ein.  Die Veranstaltung unter dem Titel „Auf den Spuren Martin Luthers – Wie studierte man Theologie im Mittelalter?“ beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10.

1509 wurde Martin Luther in Erfurt zum „baccalaureus sententiarius“ ernannt. Hinter diesem Titel verbarg sich für ihn ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Doktor der Theologie. Luthers Aufgabe: Er musste die Sentenzensammlung des Petrus Lombardus erläutern, also das grundlegende Werk der mittelalterlichen Theologie. Luther stand ganz in dieser Tradition theologischen Lehrens und Lernens. 500 Jahre später stellt sich nun eine Gastvorlesung der nur auf den ersten Blick einfachen Frage: Wie wurde man denn im Mittelalter zum Theologen? Wer sich genauer mit dem mittelalterlichen Universitätswesen beschäftigt, entdeckt eine heute faszinierende, aber in vielem auch fremde Welt, die gerade in der Stadt Erfurt viele Spuren hinterlassen hat. Der emeritierte Tübinger Kirchenhistoriker Prof. Dr. Ulrich Köpf wird bei einer Vorlesung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt in diese Welt des Wissens und der Bildung einen Einblick geben. Seinen Vortrag  steht unter dem Thema „Vom Scholaren zum Doktor der Theologie – Der Studiengang des Theologen im Mittelalter“. Der Vortrag findet in der Vorlesungsreihe „Bibliotheca Amploniana. Bildungsgeschichte(n)“  statt. Köpf spricht im Coelicum, also an jenem Ort, an dem Luther wahrscheinlich fünf Jahrhunderte zuvor in einer feierlichen Eröffnungsvorlesung die Erklärung der „Sentenzen“ des Lombardus begann.

Ulrich Köpf, geb. 1941 in Stuttgart, war nach der Promotion (1974) und der Habilitation (1978) zunächst seit 1981 Professor für Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität München. Er wurde 1986 zum ordentlichen Professor für Kirchengeschichte und Direktor des Instituts für Spätmittelalter und Reformation an die Universität Tübingen berufen. Er war u. a. Wissenschaftlicher Leiter der Weimarer Ausgabe der Werke Martin Luthers. Seit 1990 ist er Leiter einer Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die Register der Schriften Martin Luthers erarbeitet. 2007 wurde der evangelische Theologe emeritiert. Die Forschungsschwerpunkte des Kirchenhistorikers sind die Frömmigkeits- und Theologiegeschichte seit der Alten Kirche. Schwerpunkte bilden das Mittelalter, die Reformationszeit und das 19. Jahrhundert.

Weitere Informationen / Kontakt:

Benedikt Kranemann

 

 

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