Die Chancen für eine universitäre Laufbahn in der Katholischen Theologie sind für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach wie vor gut. Dies war das gemeinsame Resümee des Vorsitzenden des Katholisch-Theologischen Fakultätentages Prof. Dr. Michael Gabel und der Sprecherin der Bundeskonferenz der wissenschaftlichen Assistentinnen und Assistenten Birgit Hosselmann (beide Universität Erfurt) beim Workshop „Gefördert – Gefordert – Geschafft!“.
An der Veranstaltung über die beruflichen Perspektiven von katholischen Theologen an deutschen Hochschulen am 1. Oktober 2009 in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen/Frankfurt nahmen über vierzig Doktoranden und Habilitanden aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden teil.
Die Katholische Theologie ist mit zwanzig Fakultäten und 35 Einrichtungen der Lehrerbildung breit an den Universitäten in Deutschland vertreten, erläuterte Professor Gabel. Insgesamt sind mehr als 360 Professorinnen und Professoren und über 200 wissenschaftliche Mitarbeiter an den Hochschulen tätig. Die Theologie gehört zu den klassischen Disziplinen und genießt auch international einen guten Ruf. Seit dem Jahr 2000 wurden über 170 Habilitationen und mehr als 950 Promotionen abgeschlossen. Angesichts der hohen Zahl von Pensionierungen sei jedoch für die Zukunft mit einem Nachwuchsmangel zu rechnen.
Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz skizzierte der Freiburger Weihbischof und Pastoraltheologe Professor Dr. Paul Wehrle die Bedeutung der Theologie für Kirche, Universität und Gesellschaft: „Theologie ist lebensnotwendig für die Kirche, konstruktiv für die Universität und relevant für die Gesellschaft“, sagte Wehrle. Insbesondere ging er auch auf das Verhältnis von Kirche und Wissenschaft ein. „Die Kirche braucht Priester und Laien, Männer und Frauen, die sich in der Theologie qualifizieren“, so Wehrle.
Über die oft zu wenig bekannten Förderangebote für junge Theologinnen und Theologen informierten Dr. Stefan Koch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Münsteraner Professorin Dr. Marianne Heimbach-Steins. Sie ermutigten die Teilnehmer, mehr Anträge bei der DFG zur Einzel- und Kooperationsförderung in qualifizierten wissenschaftlichen Projekten zu stellen.
Wie unterschiedlich Biographien verlaufen können, wie wichtig eigene Fragen und Interessen sind, wie hilfreich Netzwerke und wie vielfältig die Berufsperspektiven von Theologen sind verdeutlichen Professorin Dr. Margit Eckholt (Osnabrück) und der Direktor des Katholischen Zentrums "Haus am Dom“ in Frankfurt am Main, Professor Dr. Joachim Valentin. In persönlichen Statements gaben sie Einblicke in eigene Studien-, Berufs- und Lebensentscheidungen.
Eröffnet und moderiert wurde die Tagung von Birgit Hosselmann (Erfurt) und Alexander Bothe (Halle), dem Sprecherteam der BAM. Der Workshop fand zum zweiten Mal statt. Er wurde gemeinsam vom Katholisch-Theologischen Fakultätentag und der Bundeskonferenz der wissenschaftlichen Assistentinnen und Assistenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für katholische Theologie (BAM) in Verbindung mit der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt.
Weitere Informationen / Kontakt:
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bereich Glaube und Bildung, Dr. Burkhard van Schewick
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