Die „Zivilgesellschaft in der Krise“ ist das Thema der Ringvorlesung von Prof. Dr. Frank Ettrich am kommenden Dienstag (23. Juni) um 18 Uhr im Auditorium des HELIOS Klinikums in der Nordhäuser Straße 74, in der er die Soziologie der Krise in den Blick nehmen will.
„Wir erleben die tiefste und nachhaltigste Krise in der Geschichte der Bundesrepublik“, so der Soziologe von der Universität Erfurt. „Die Krise betrifft uns alle. Sie wirkt sich nicht nur auf die Arbeitsplätze, sondern auch auf die sozialen Sicherungssysteme wie die Renten aus, auf die kulturelle Infrastruktur, auf die Bildung, auf die Parteienlandschaft.“ Inzwischen wachse die Bereitschaft, auch andere als neoliberale Lösungen zu diskutieren, zum Beispiel statt 20 Prozent Rendite nur noch die vier bis fünf Prozent des klassischen Kapitalismus anzustreben, statt Kurzzeitdenken langfristig zu investieren, die Banken mit in die Verantwortung zu nehmen und soziale Absicherung zu garantieren. In seinem Vortrag will Ettrich schnelle Argumentationsmuster hinterfragen. Es gehe darum, ein Bewusstsein der Krise und der Konsequenzen zu schaffen.
Die mit Unterstützung der Stadtverwaltung Erfurt, dem Förderverein der Fachhochschule und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. sowie dem HELIOS-Klinikum Erfurt veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr) in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge von Professoren und weiteren Experten aus unterschiedlichen Bereichen. Der Soziologe Prof. Dr. Frank Ettrich von der Universität und der Politologe Prof. Dr. Wolf Wagner von der Fachhochschule haben die Reihe gemeinsam konzipiert. Der langjährige Mitorganisator Wolf Wagner wird sich mit der Ringvorlesung und seinem Vortrag am 7. Juli zugleich verabschieden.
Nächster Termin der Reihe:
30. Juni 2009, 18 Uhr, AudiMax der Fachhochschule, „Krise – Die Schöpferin des Neuen“, Prof. Dr.-Ing. Heinrich Kill, Fachhochschule Erfurt