Die Erfurter Professorin für Kirchenrecht an der Katholisch- Theologischen Fakultät und derzeitige Vizepräsidentin für Forschung und internationale Angelegenheiten, Prof. Dr. Myriam Wijlens, wurde auf Vorschlag von Kardinal Walter Kasper zum Mitglied des Ständigen Rates der „Kommission für Glauben und Kirchenverfassung“ des „Weltrates der Kirchen“ ernannt. Die „Kommission für Glauben und Kirchenverfassung“ leistet theologische Grundlagenarbeit, indem sie sich mit den Ursachen der Trennung christlicher Kirchen beschäftigt und auf die „sichtbare Einheit der Kirche“ hinarbeitet. Sie ist einer der zentralen Arbeitsbereiche des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ (ÖRK). Die Katholische Kirche ist seit 1968 ordentliches Mitglied der Kommission und mit drei Personen im ständigen Rat vertreten.
Die aus den Niederlanden stammenden Theologin und Kirchenrechtlerin Wijlens kam über die Stationen Nijmegen, Ottawa, Washington und Münster 2005 an die Universität Erfurt. „Ich habe mich sehr gefreut über die Anfrage von Kardinal Kasper. Als Kirchenrechtlerin befasse ich mich seit 1992 mit ökumenischen Fragen, insbesondere hinsichtlich der Kirchenstruktur, diese Kenntnisse kann ich jetzt beim Dialog mit anderen Christen und ihren Gemeinschaften anwenden“, so Wijlens. Eines der wichtigen Themen auf der Tagesordnung der Kommission ist die in jüngster Zeit drohende Spaltung zwischen und in den Kirchen hinsichtlich ethischer Fragen, wie Stammzellenforschung oder Aids-Prävention.
Der amtierende Präsident der Universität Erfurt, Prof. Dr. Jörg Rükpe, wertete die Ernennung von Wijlens als Zeichen für internationale und kirchliche Anerkennung der Forschung, die an der Katholisch-Theologische Fakultät in Erfurt geleistet wird. „Die Universität Erfurt ist stolz auf die neue Aufgabe ihrer Professorin, die dazu beiträgt, die Universität im Inneren internationaler zu machen und die nun diese Universität auf internationales Parkett trägt", so Rüpke. In Juni wird Wijlens zu ihrer ersten Sitzung nach Kairo fliegen.