Prof. em. Dr. Wolfgang Reinhard hält auf Einladung der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt in dieser Woche eine Gastvorlesung. Der Fellow am Max-Weber-Kolleg arbeitet an einem Forschungsprojekt über die Kultur römischer Mikropolitik im frühen 17. Jahrhundert. Er untersucht insbesondere das Pontifikat von Papst Paul V., der von 1605 bis 1621 Papst war. Reinhard versteht seine Forschungen als „alternative Papstgeschichte“, er fragt nach Papstpolitik und Familienklientel. Die Gastvorlesung hat der Wissenschaftler unter die Überschrift gestellt: „Neuere Forschungen über ältere Päpste“. Der Historiker wird einen Einblick in seine jüngsten Forschungsergebnisse geben. Die öffentliche Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 23. April 2008, 19.30 Uhr, im Coelicum, Domstr. 10, statt. Sie wird von den Lehrstühlen für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte sowie für Liturgiewissenschaft veranstaltet.
Wolfgang Reinhard war Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an den Universitäten Augsburg und Freiburg. Er lehrte als Visiting Professor an der Emory University in Atlanta/GA, USA. Reinhard hat der Senatskommission für Humanismusforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft angehört und war Mitglied im Beirat des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Er ist Mitglied der Accademia di San Carlo Milano und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie corresponding fellow der British Academy. 2003/04 forschte er als Jean-Monnet-Fellow am European University Institute Florenz für eine Prosopographie der Römischen Kurie 1605-1621. Reinhard ist seit 2005 Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Der international renommierte und vielfach ausgezeichnete Historiker ist Verfasser zahlloser Monographien und Sammelbände sowie Verfasser von 160 unselbständigen Veröffentlichungen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschriften Periplus und Saeculum, der Reihen Historiae, Historische Anthropologie, Menschen und Kulturen, Päpste und Papsttum.