Universität Erfurt

Der Fremde im Islam : Pressemitteilung Nr.: 114/2008 - 27.06.2008

„Der Fremde im Islam - zwischen Toleranz und Satanisierung“ ist der Titel der letzten Ringvorlesung im Sommersemester von Professor Dr. Jamal Malik am Dienstag (1. Juli 2008) um 18 Uhr im Erfurter Rathausfestsaal.

In dem Vortrag wird versucht das Fremde im Islam aus einer frühislamischen Tradition heraus zu erspüren. Prof. Malik will dies anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen historischen Zeitabschnitten des Mittelalters, der frühen Neuzeit und der Gegenwart darstellen. Das Fremde in der islamischen Rechtstradition des 12. Jahrhunderts spielt dabei ebenso eine Rolle wie die islamistische Variante des Fremden, Stichwort „großer Satan“ (USA) und „kleiner Satan“ (Israel). „Schaut man nochmals auf die Prophetentradition so wird klar, dass sich einige Muslime als Fremde fühlen, nicht nur in Minderheitsregionen sondern auch in Mehrheitsregionen“, so Malik.

Jamal Malik wurde 1956 in Peshawar/Pakistan geboren, studierte Islamwissenschaft in Bonn mit dem Abschluss als Magister Artium 1982. Er promovierte 1988 an der Universität Heidelberg und habilitierte sich 1994 an der Universität Bamberg. Zwischenzeitlich war er an den Universitäten von Heidelberg und Berlin sowie als Gastprofessor am l'Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Paris) und am Oberlin College, Cleveland tätig. Seit 1999 ist er Professor für Islamwissenschaft an der Universität Erfurt. Malik ist außerdem Fellow of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland, London und Ordentliches Mitglied der Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste, Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Themen Muslimische Minderheitengesellschaften in Europa, islamische Mystik, Sozialgeschichte Südasiens, Kolonialismus; Interkulturalität; politischer Islam; urbane Gesellschaften; moderne Islamsprachen und Religionssoziologie.

Die gemeinsame Ringvorlesung von Universität und Fachhochschule Erfurt im Sommersemester 2008 stand unter dem Titel „Das Fremde - Faszination und Bedrohung“. Die mit Unterstützung der Stadtverwaltung Erfurt und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bot jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr) im Rathausfestsaal in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge von Professoren und weiteren Experten aus unterschiedlichen Bereichen.

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