Im Seminar „Lesen leicht gemacht – Literatur und Leichte Sprache“ im Studium Fundamentale haben 15 Studierende der Universität Erfurt Auszüge aus literarischen Texten in Leichte Sprache übersetzt. In einer öffentlichen, barrierefreien Lesung im Erfurter Theater im Palais präsentieren die Seminarteilnehmer nun am Freitag, 25. Mai, um 14 Uhr ihre Seminarergebnisse. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Gebrauchsanweisungen, Stadtführer und sogar AGB wurden bereits in Leichte Sprache übersetzt – Texte, die Menschen mit Lernschwäche, Sprachbarrieren oder geistiger Behinderung den Alltag erleichtern sollen. Doch wie sieht es mit anspruchsvollen Texten aus, die auch eine Teilhabe am kulturellen und intellektuellen Leben ermöglichen? Dieser Herausforderung stellten sich die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen im Seminar von Dr. Heike Rosenberger, Akademische Rätin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt, René Porschen, Literaturwissenschaftler und Alumnus der Universität Erfurt, und dem freien Künstler Christoph Schaffarzyk. Nach einer Einführung in das Regelwerk der Leichten Sprache und der literaturwissenschaftlichen Analyse verschiedener Werke suchte sich jeder Seminarteilnehmer ein Buch zur Bearbeitung eines Textabschnittes aus. Welche sprachlichen und gattungstypischen Mittel werden verwendet? Wie werden Spannung und Emotionen aufgebaut? Und wie bleiben diese literarischen Mittel auch in der Leichten Sprache erhalten? Für Seminarleiterin Heike Rosenberger waren diese Fragen zentral für die eigentliche praktische Arbeit der Übersetzung: „Erst einmal einen Text aus literaturwissenschaftlicher Sicht zu analysieren und dann bis an die Grenzen der Leichten Sprache in der Übersetzung zu gehen, das war die größte Herausforderung bei dem Seminar.“ Ob die Studierenden dieser letztlich gerecht wurden, testet jeder der Übersetzer zunächst an einem „Probanden“ seiner Wahl – und schließlich an den Besuchern der Lesung, die von den Seminarteilnehmern im Rahmen der Veranstaltung organisiert wurde.
Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Heike Rosenberger
+49 361 737-2285
heike.rosenberger@uni-erfurt.de