Das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt lädt am Dienstag, 7. Juni, zu einem öffentlichen Gastvortrag von Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland, ein. Beginn ist um 20 Uhr im Coelicum, Domstraße 10. Der Eintritt ist frei.
Der Berliner Osten gilt als eine der am stärksten säkularisierten Gegenden Deutschlands. Nur fünf Prozent der Einwohner gehören einer Kirche an. Das wirft Fragen für die Arbeit der Kirchen, aber auch zu den Werthaltungen und Lebensorientierungen der Einwohner auf. Das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland hat u.a. die positiven Lebensorientierungen der Betreffenden untersucht. Prof. Dr. Gerhard Wegner wird die Ergebnisse der empirischen Untersuchung in einer Gastvorlesung erläutern. Die Vorlesung trägt den Titel „Religion als produktive Differenz? Einige Vermutungen zur Religionsverflüchtigung anhand von zwei Studien zu Konfessionslosen und Kirchenmitgliedern im Berliner Osten.“ Wegners These: Es kann nicht länger um Religions- oder Konfessionslosigkeit gehen. Was damit gemeint ist, stellt keine Abweichung von der Normalität dar. Es geht um eine Kehre: Religion muss als produktive Differenz inszeniert werden. Die große Frage lautet für Wegner: Kann das volkskirchliche System das leisten?