„Vom Fluchthelfer zum kriminellen Schleuser: Der Bedeutungswandel eines Begriffs“ ist der Titel des letzten Vortrags der gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt im Wintersemester – am kommenden Dienstag, 2. Februar. Referent ist der Autor und Journalist Stefan Buchen. Beginn ist um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses, der Eintritt ist frei.

Der Diskurs über Schlepper und Schleuser spiegelt unser Verständnis von Einwanderung, Flucht und der Legitimität von Grenzen und Abgrenzung wider. Dieses Verständnis ist nicht statisch, sondern verändert sich mit den politischen Verhältnissen. Vor dem Hintergrund von Todesfällen im Mittelmeer und auf den Ladeflächen von Lastwagen dient die Verfemung von Schleusern der kollektiven Schuldabspaltung. Um dies und mehr wird es im Vortrag am 2. Februar gehen.

Der Referent, Stefan Buchen, studierte Arabisch und Französisch sowie Literatur, er war wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Institut für Arabische Sprache und Literatur der Universität Tel Aviv. Als Journalist berichtete er unter anderem aus Israel und Palästina. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und im vergangenen Jahr für den Menschenrechtspreis von Amnesty International für den Panorama-Bericht „Fluchthelfer: gestern Helden, heute Kriminelle“ sowie für den Prix Europa für den Panorama-Bericht „Flüchtlingsschiff – wie Frontex die Wahrheit verdreht“ nominiert.

Auch im Sommersemester wird es wieder eine gemeinsame Ringvorlesung von FH und Universität Erfurt geben. Dann geht es um das Thema „Mach Dir (k)ein Bild. Bilderpraxis und Bilderkritik in den Religionen“. Dabei sind die Vorlesungen auf das kulturelle Jahresthema der Stadt Erfurt „Mach dir ein Bild“ abgestimmt. Das genaue Programm wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Nähere Informationen unter: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.